Unsere Mitglieder sind in vielen, sehr unterschiedlichen Branchen tätig. Neben Chemie und Energie sind das etwa Glas, Kautschuk, Keramik, Kunststoff, Leder, Papier und Bergbau. Wir erzählen dir, wo wir überall sind.
Bergbau in Deutschland wird oft mit dem Thema Steinkohle verbunden, deren Förderung in der Bundesrepublik allerdings - gegen den Willen der IGBCE - 2018 ausgelaufen ist. Von hoher Bedeutung bleibt die Förderung der heimischen Braunkohle. Sie ist einer der Haupt-Energielieferanten des Industriestandorts Deutschland. Wichtig ist auch noch die Förderung von Kali- und Steinsalz sowie der weitere Nichtkohlenbergbau, der in Zeiten knapper Rohstoffe wieder an Stellenwert gewinnt.
Deutschland bleibt weiterhin einer der wichtigsten Chemiestandorte der Welt und der mit Abstand größte in Europa. Fast 330.000 Menschen arbeiten hierzulande in über 1.000 Betrieben in der Chemieindustrie. In der deutschen Pharmaindustrie, dank ihrer Innovationskraft und Wertschöpfung ebenfalls ein zentrales Standbein der deutschen Wirtschaft, sind mehr als 110.000 Menschen beschäftigt.
Die deutsche Energiewirtschaft ist eine Branche mit Zukunft. Denn ohne Energie keine Industrie – aber welche wird es künftig sein? In dieser Branche arbeiten etwa 200.000 Beschäftigte, die den Strom für Unternehmen und Privathaushalte liefern. Braunkohle bleibt als Brückentechnologie wichtig. Doch womit wird zukünftig Strom erzeugt? Mit Gas, Wind, Sonne, Biogas oder womöglich mithilfe der Photosynthese? Was sind die Chancen, was die Risiken der Branche?
Die deutsche Glas- und Mineralfaserindustrie mit knapp 50.000 Beschäftigten umfasst die Bereiche Flachglaserzeugung, Flachglasveredelung und -bearbeitung, Spezial- und Gebrauchsglas, Glasfaser, Behälterglas und Kristall- und Wirtschaftsglas. Ihr Umsatz betrug im Jahr 2020 rund 8,9 Milliarden Euro – 3,9 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die kautschukverarbeitende Industrie beschäftigte in Deutschland Ende 2020 ca. 70.000 Mitarbeiter*innen, davon etwa 17.700 in der Reifenindustrie. Die Branche erwirtschaftete einen Umsatz von 13,3 Milliarden. Euro mit einem Exportanteil von 45,7 Prozent.
Die keramische Industrie beschäftigt bundesweit 43.400 Menschen in mehr als 260 Unternehmen. Die Bandbreite der Produkte reicht von Wand- und Bodenfliesen über Ziegel bis zur Sanitärkeramik und feinstem Porzellan. Technische Keramik kommt in der Elektro- oder der Autoindustrie sowie in der Medizintechnik zum Einsatz.
Für die Kunststoffverarbeiter war 2020 ein schwieriges Jahr. Nicht genug, dass die Corona-Pandemie vor allem zu Beginn des Jahres zur Unterbrechung von Lieferketten und Produktionsprozessen führte und parallel dazu die Lockdown-Phasen etliche Abnahme-Märkte einbrechen ließen. Im Verlauf des Jahres hatten die Kunststoffverarbeiter auch noch unter der Verknappung von einigen wichtigen Rohstoffen zu leiden.
Zur deutschen Lederindustrie gehören die Schuh- und Sportartikelindustrie, Lederwaren- und Kofferindustrie sowie die Gerbereien. Insgesamt rund 11.000 Menschen arbeiten in den deutschlandweit etwa 56 Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten.
Die deutsche Wirtschaft ist wesentlich auf Mineralöl und Schmierstoffe angewiesen. Raffinerien haben mit etwas über 17.000 Beschäftigte einen zentralen Stellenwert für unzählige Wertschöpfungsketten in Deutschland. Ein Großteil des Rohöls wurde bislang aus Russland importiert. Die Invasion Russlands in die Ukraine und kurzfristig wenige alternative Bezugsquellen verdeutlichen, dass der Energie- und Rohstoffmix von morgen insgesamt breiter aufgestellt werden muss (Erneuerbare Energien, Wasserstoff, LNG usw.). Dennoch werden Mineralöl und Erdgas als Energieträger und als Rohstoff für die chemische Industrie mittelfristig unverzichtbar bleiben.
Die deutsche Papierindustrie beschäftigt rund 37.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 146 Unternehmen (über 50 Beschäftigte). 2020 hat die Branche einen Umsatz von 15,1 Milliarden Euro erwirtschaftet und ca. 21,5 Millionen Tonnen Papier produziert und abgesetzt. Die papiererzeugende Industrie gehört zu den rohstoff-, energie- und kapitalintensiven Industrien im Land.
Die systematische Wiederverwertung von Stoffen und die nachhaltige, umweltgerechte Entsorgung von Altlasten spielen eine wachsende Rolle in der Gesellschaft. Etwa 30.000 Beschäftigte arbeiten heute in der Recyclingwirtschaft in Deutschland.