Sanierung und Entsorgung

Bestandteil einer nachhaltigen Wirtschaft

Die systematische Wiederverwertung von Stoffen und die nachhaltige, umweltgerechte Entsorgung von Altlasten spielen eine wachsende Rolle in der Gesellschaft. Etwa 30.000 Beschäftigte arbeiten heute in der Recyclingwirtschaft in Deutschland.

Peter Radke, LMBV

Der entstehdende Ilse See im Flutungsprozeß - Blick auf die Victoriahöhe und die Besucherterrassen im Jahre 2011

Foto: © Ilse See

Der Entsorgungssektor verzeichnet keine negativen Abweichungen von den grundsätzlich positiven wirtschaftlichen Tendenzen der letzten Jahre. Das Recycling von Rohstoffen steht angesichts anhaltender hoher Preise gut da und dürfte weiter organisch wachsen.

In der Entsorgungs- bzw. Recyclingbranche liegt der Anteil der Recyclingindustrie (Auswirkung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes) bei etwa 13 Mrd. Euro, dieses entspricht 37 % des Umsatzes der gesamten Entsorgungswirtschaft in Deutschland. 

Die Recyclingquote von den Hauptabfallströmen (Siedlungsabfall) liegt bei 69 %, der Wiederverwertungsgrad von Elektrogeräten in Deutschland bei 100 % und die Rückführung in den Rohstoffkreislauf von Sperrmüll bei etwa 53 %. Die Wiederverwertungsquote von Kunststoffverpackungen in Deutschland liegt bei rund 99 %, die Wiederverwertung von Pappe- u. Papierverpackung bei fast 100 %. In der NE-Metallindustrie werden 50 % Sekundärrohstoffe eingesetzt und die Anteile von rezyklierten Aluminiumverpackungen liegt in Deutschland bei über 90 %. (Quelle: Statistische Bundesamt/Statista)

Mit 68 Müllverbrennungsanlagen, weitere sind in Planung (Quelle UBA), ist die Abdeckung zur thermischen Verwertung von Abfällen in Deutschland gegeben, einige Anlagen haben auch die Kapazität um Abfälle aus dem europäischen Ausland anzunehmen. Damit ist grundsätzlich sichergestellt, dass alle Siedlungsabfälle, Gewerbeabfälle usw., die nicht wiederverwertbar sind, sicher thermisch genutzt und entsorgt werden können.

Mit circa 17 % sind die Müllverbrennungsanlagen - je nach Lesart - der zweit- bzw. drittwichtigste Energieträger für die Fernwärmeerzeugung, während derzeit die erzeugte Fernwärme aus Erdgas mit knapp 50 % noch an erster Stelle liegt. Anders ausgedrückt: Die aktuell erzeugte Menge Fernwärme aus Abfall entspricht dem Einsatz von rund 25 Terawattstunden (TWh) Erdgas. Dieses entspricht der Erdgasmenge, die für die Beheizung von rund 1 Millionen Wohnungen benötigt wird.

Die Bau- und Planungsmaßnahmen in der nuklearen Entsorgung-Endlagerung liegen im Plan. Mit der Inbetriebnahme von Schacht Konrad für schwach- und mittelaktive Abfälle wird für 2027 gerechnet. Die nukleare Abfallmenge teilt sich in rund 5 % des Volumens für hochaktive-wärmeentwickelnde Abfälle mit circa 99 % der Aktivität und circa 95 % Volumen bei 1 % der Aktivität der schwach- und mittelaktiven Abfälle auf.

Die Sanierungsmaßnahmen in der Braunkohle (Altbergbau), Wismut und der ehemaligen Kernkraftwerksstandorte in Ostdeutschland (EWN) verlaufen planmäßig.