Leder, Schuhe, Sportartikel

Innovation aus Tradition

Zur deutschen Lederindustrie gehören die Schuh- und Sportartikelindustrie, Lederwaren- und Kofferindustrie sowie die Gerbereien. Insgesamt rund 19.000 Menschen arbeiten in den deutschlandweit etwa 65 Unternehmen. Im Jahr 2021 betrug der Branchenumsatz 2,4 Millionen. Rund 80 Prozent der Umsätze im Lederbereich werden heute von der Schuh- und Sportartikelindustrie erwirtschaftet.

PKW-Lederausstattung

Die Innenausstattung eines Mercedes-Benz Maybach.

Foto: © iStock/Tramino

Zur deutschen Lederindustrie gehören die Schuh- und Sportartikelindustrie, Lederwaren- und Kofferindustrie sowie die Gerbereien. Insgesamt rund 19.000 Menschen arbeiten in den etwa 65 Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten. Im Jahr 2021 betrug der Branchenumsatz 2,4 Milliarden Euro.

Heute werden rund 80 Prozent der Umsätze im Lederbereich von der Schuh- und Sportartikelindustrie erwirtschaftet. Diese stark vom Konsumverhalten abhängige Branche hat sich in den vergangenen Jahren stabilisiert und verzeichnet Zuwächse sowohl auf dem Inlandsmarkt als auch beim Export. Trotz einer anhaltenden Flut von Billigimporten aus China und anderen asiatischen Ländern verbunden mit einer hohen Preisaggressivität dieser Anbieter behauptet sie ihre Position durch Kreativität, Innovationskraft und modisches Design.

Leder ist nach wie vor ein gefragtes Naturprodukt. Ob stilvoll im Auto, bei Bekleidung und Schuhen, Kleinlederwaren und Taschen oder im Polstermöbelbereich – Lederprodukte erfreuen sich großer Beliebtheit aufgrund ihres einzigartigen und natürlichen Charakters.

Die Herstellung von Leder in Gerbereien und dessen Verarbeitung besitzt in Deutschland eine große Tradition. Im Jahr 1960 arbeiteten noch mehr als 100.000 Menschen in dieser Branche. Mit der Globalisierung der Märkte setzte jedoch sehr frühzeitig die Verlagerung von Produktionsstätten in so genannte Billiglohnländer ein. Der Wettlauf um die niedrigsten Löhne und geringsten Umweltauflagen führte zu Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der deutschen Lederindustrie.

Die Herstellung von Leder findet in Deutschland hauptsächlich im hochwertigen Bereich statt. Finalprodukte sind in erster Linie Autoleder, Möbelleder sowie in geringem Umfang Leder für die Schuh- und Lederwarenindustrie. Die deutschen Gerbereien überzeugen vor allem mit hoher Qualität sowie ökologischen Produkten und Verfahren.

Im Rahmen des sozialen Dialogs der europäischen Lederindustrie unterstützt die IGBCE den offenen und fairen Welthandel unter Respektierung der ILO-Konventionen als auch internationaler Prinzipien der Menschenrechte, Menschenwürde und zum Schutz der Umwelt. Als Unterzeichner des europäischen Sozialkodex für die Lederindustrie arbeitet die IGBCE an der Einführung eines Sozialberichtsstandards mit, in den auch Indikatoren hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit einfließen sollen.