Bezirk Leverkusen

Standorte und Beschäftigung retten – Brückenstrompreis jetzt!

3.000 Beschäftige ein Ziel: ein bis 2030 befristeter Preisdeckel für Strom. Mit ihrer Kundgebung am Chempark in Leverkusen hat die IGBCE ihrer Forderung nach einem zeitlich gedeckelten Brückenstrompreis Nachdruck verliehen. Mit dabei waren Kolleginnen und Kollegen aus zahlreichen am Chempark Leverkusen vertretenen Unternehmen aus den energieintensiven Industrien. Die Aktion hat unter dem Motto „Standorte und Beschäftigung retten – Brückenstrompreis jetzt!“ stattgefunden.

Aktion für den Brückenstrompreis im CHempark Leverkusen

Aktion für den Brückenstrompreis im CHempark Leverkusen

Foto: © Leo Kölzer

Die energieintensiven Industrien leiden bereits seit Jahren unter überhöhten Strompreisen. Mit dem Krieg in der Ukraine hat sich die Lage nochmals zugespitzt. Seit Monaten halten sich in Deutschland Nachrichten von Stellenabbauprogrammen und Produktionsstilllegungen. „Unserer Region drohen mittelbar gute Arbeitsplätze, wichtige Wertschöpfung und satte Steuereinnahmen abhandenzukommen“, mahnt IGBCE-Bezirksleiterin Nina Melches. Große Teile der deutschen Wirtschaft befänden sich im Sinkflug. Das Problem: Die Unternehmen zahlen für ihren Strom hierzulande ein Vielfaches dessen, was beispielsweise in Frankreich, den USA oder China aufgerufen wird. Für Verbundstandorte wie dem Chemiepark in Leverkusen besonders schwerwiegend: „Geht es einem schlecht, zieht sich das durch den ganzen Chemieverbund, dann dauert es nicht lange und es geht allen schlecht“, so Melches. „Wir hier in Leverkusen, hier im Chempark wissen ganz genau, wie die Wertschöpfungsketten zusammenhängen.“

Das Paradoxe: Auf der einen Seite sollen heimischen Standorte klimagerecht modernisiert und nachhaltig gesichert werden, auf der anderen Seite wird ihnen die Möglichkeit genommen, überhaupt konkurrenzfähig zu bleiben. Da die Unternehmen jetzt ihre Investitionsentscheidungen für die kommenden Jahre treffen, fordert die Bezirksleiterin einen schnellen Befreiungsschlag aus dieser Abwärtsspirale. „Firmen und Produktionszweige, die Deutschland jetzt verlassen, kehren in ein paar Jahren nicht einfach wieder zurück – die sind dann weg.“ Grundvoraussetzung dafür sei schnelles politisches Handeln – doch die Bundesregierung komme nicht aus dem Quark.

Während diese noch zögert, kommt Unterstützung aus den Reihen der nordrhein-westfälischen Landesregierung. „Die Zukunft der deutschen Industrie entscheidet sich in Nordrhein-Westfalen – und bei der klimaneutralen Transformation kommt der Chemieindustrie eine Schlüsselrolle zu“, so Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur bei ihrer Rede im Chempark. „Für die notwendigen Investitionen brauchen unsere energieintensiven Unternehmen eine klare Perspektive und sichere Rahmenbedingungen.“ Deshalb setze sich die Landesregierung entschlossen für einen zeitlich befristeten Brückenstrompreis und schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren ein.

Das fordert die IGBCE:

Die IGBCE fordert einen bis 2030 befristeten Preisdeckel für Strom, den größten Kostenblock für energieintensive Unternehmen. Sie hat sich dazu in der „Allianz pro Brückenstrompreis“ mit DGB, IG Metall und diversen Branchenverbänden zusammengeschlossen und unterstützt die Initiative der Bundesländer, die sie einhellig ebenfalls für eine Strompreisentlastung aussprechen.

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