Kundegebungen

„Brauchen einen Brückenstrompreis“

Mehr als 10.000 Beschäftigte der saarländischen Stahlindustrie gingen am Donnerstag auf die Straße, um für einen Brückenstrompreis und Förderungen für eine klimafreundliche Transformation zu demonstrieren. Auch IGBCE-Chef Michael Vassiliadis war als Gast dabei – und mahnte einen energiepolitischen Befreiungsschlag an.

IGBCE-Fahnen in Völkingen
Foto: © Markus Köpp

Um in Sachen Brückenstrompreis den Druck auf die Politik zu erhöhen, hatte die IG Metall im Saarland die 14.000 Beschäftigten der Stahlindustrie zu einem Stahl-Aktionstag aufgerufen, auch Michael Vassiliadis, der für die IGBCE viele energieintensive Branchen vertritt, war eingeladen. Zu einer Kundgebung im saarländischen Unternehmensstandort Dillingen am Vormittag kamen rund 6000 Teilnehmer. Am Abend beteiligten sich in Völklingen nach Sternmärschen rund 10 000 Menschen an einer weiteren Kundgebung. Vassiliadis erklärte bei der Abschlussveranstaltung in Völklingen, dass die im Vergleich zur internationalen Konkurrenz hohen Energiepreise deutsche Standorte massiv unter Druck setzen würden. „Wir brauchen daher dringend einen industriepolitischen Befreiungsschlag, der uns international wieder auf Augenhöhe bringt.“ Dafür müssten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit die energieintensiven Unternehmen jetzt in die Transformation der heimischen Standorte investieren. „Ansonsten drohen Verlagerung und Deindustrialisierung“, so Vassiliadis. Dafür brauche es einen Brückenstrompreis. Um diesen durchzusetzen, müsse der Druck auf die Politik in den kommenden Wochen weiter erhöht werden. So plant auch die IGBCE in den kommenden Wochen bundesweit zahlreiche Aktionen und Kundgebungen, um für den Brückenstrompreis zu werben.

IGBCE, IG Metall  und DGB haben sich schon vor einiger Zeit der „Allianz pro Brückenstrompreis“ angeschlossen, der auch mehrere Verbände der energieintensiven Industrien angehören. Neben Wirtschaftsminister Robert Habeck konnten bereuts die Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen bisher von dem Konzept überzeugt werden, ebenso viele Ministerpräsidenten. Skeptisch sind dagegen Bundeskanzler Olaf Scholz und Finanzminister Christian Lindner.

Bei der Kundgebung im Saarland sagte auch Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Bundeslandes, dass die Industrie schnellstmöglich Klarheit brauche, damit Investitionen getätigt werden könnten. „Und wir brauchen einen Brückenstrompreis, damit unsere Industrie wettbewerbsfähig ist.“ Der Präsident des Verbandes der Saarhütten, Heiko Maas, erklärte zum Aktionstag: „Uns läuft die Zeit davon. Wir brauchen jetzt schnelle Entscheidungen auf politischer Ebene, sei es bei der Einführung eines Brückenstrompreises oder bei der Förderung des Umbaus der saarländischen Stahlproduktion.“

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