Die Antragsberatungen sind, neben den Gremienwahlen, der Kern eines jeden Gewerkschaftskongresses. Über insgesamt mehr als 450 Anträge wird auf dem 7. Ordentlichen Gewerkschaftskongress der IG BCE beraten. Die 400 Delegierten haben in den vergangenen Tagen bereits über hunderte Anträge abgestimmt und damit die gewerkschaftspolitische Ausrichtung und die zukünftige Arbeit der IG BCE beschlossen.
Thematisch reichen die Anträge von einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie über Diversity, Rente, Globalisierung, Tarif bis hin zur Transformation der Industrie:
Der deutsche Sozialstaat wird heute weitestgehend über den Faktor Arbeit finanziert. Der IG-BCE-Kongress fordert den sozial gerechten Umbau des Steuersystems, der diejenigen mehr belastet, die auch mehr haben. Die Gewerkschaft spricht sich außerdem für mehr Frauen in Führungspositionen und mehr Chancengleichheit am Arbeitsplatz aus.
Mehr als zwei Dutzend Anträge auf dem Kongress beschäftigen sich mit dem industriellen Transformationsprozess, der auch die IG-BCE-Branchen betrifft – neben der konventionellen Energiewirtschaft insbesondere die energieintensiven (Grundstoff-)Industrien, etwa die Chemie- und Zementindustrie. Um sicherzustellen, dass Deutschland auch noch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine führende Industrienation ist, müssen jetzt schnell die notwendigen Weichen gestellt werden. Eine Investitionsoffensive für eine klimagerechte Industrie ist notwendig.
Stabile Sozialpartnerschaft braucht starke Tarifbindung. Und diese muss staatlich belohnt und darf nicht bestraft werden. Diesem Antrag haben die Delegierten zugestimmt. Sie haben sich außerdem dafür ausgesprochen, dass die Mitbestimmung erneuert und ausgebaut werden muss, um die Herausforderungen der Transformation im Sinne des Beschäftigten zu gestalten.
Damit wir als Zukunftsgewerkschaft das anstehende Veränderungsjahrzehnt erfolgreich mitgestalten können, richten wir uns inhaltlich und organisationspolitisch neu aus. Der Antrag „Gestaltungsstarke Gewerkschaft in der Transformation“ beschreibt die wichtigsten Weichen, die dafür gestellt werden müssen.
Stundenlang über mehr als 450 Anträge abstimmen, sich vorher mit jedem einzelnen beschäftigen – und das alles vorwiegend in der Freizeit. Harte Arbeit ist das und gewiss kein Freizeitvergnügen. Oder doch?
Die Anträge können im Mitgliederbereich heruntergeladen werden. In der Materialdatenbank dann den Filter "Gewerkschaftskongress" setzen.
Bei den Antragsberatungen im Sachgebiet Wirtschaft gab es eine Überraschung für die Delegierten: Seinen Wortbeitrag zur Debatte um den Antrag "B032:Nach dem Kohleausstieg: Zukunftsperspektiven für industrielle Beschäftigung in den Revieren" trug Lars Katzmarek aus dem Bezirk Cottbus als Rap vor.
Knapp 400 Delegierte beraten über die Anträge, die die Leitplanken für die kommenden Jahre festlegen.
Foto: © Nicole StrasserÜber mehr als 450 Anträge muss beraten werden.
Foto: © Nicole StrasserDie Delegierten sind engagiert bei der Sache.
Foto: © Nicole StrasserMike Streit: Landesbezirk Hessen-Thüringen, "Wichtigstes Thema ist für mich die Tarifbindung. Ich hoffe sehr, dass die Anträge, über die wir entscheiden, dann auch umgesetzt werden."
Foto: © Kai-Uwe KnothAndré Scharf (Bezirk Oldenburg) aus der Antragskommission stellt Anträge vor aus dem Bereich Soziales und Gesellschaft.
Foto: © Nicole StrasserMit allen Anträgen haben sich die Delegierten im Vorfeld beschäftigt. Das ist richtig harte Arbeit, hat mit Freizeitvergnügen nichts zu tun.
Foto: © Nicole StrasserSilke Burger aus dem Landesbezirk Rheinland-Pfalz/Saarland: "Wichtigstes Thema sind für mich die Anträge zur Transformation."
Foto: © Kai-Uwe KnothLars Katzmarek aus dem Landesbezirk Nordost, Betriebsrat und Techniker bei der LEAG. Live führt er nach seinen Ausführungen zum Antrag den kraftvollen Rap „Unsere Perspektive“ auf, ab Freitag als Muskivideo auch bei YouTube.
Foto: © Nicole StrasserDie rund 400 Delegierten haben in den vergangenen Tagen bereits über hunderte Anträge abgestimmt.
Foto: © Nicole StrasserDie Eilenriedehalle im HCC bietet genug Platz für die rund 400 Delegierten.
Foto: © Nicole StrasserIlona Meier aus dem Bezirk Ibbenbüren.
Foto: © Nicole StrasserDie meisten der Teilnehmenden investieren als ehrenamtliche Gewerkschafter ganz viel Freizeit in die tägliche Arbeit, die Vorbereitung und schließlich den Besuch des Kongresses.
Foto: © Nicole StrasserThomas König aus dem Bezirk Nürnberg.
Foto: © Nicole StrasserThematisch reichen die Anträge von einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie über Diversity, Rente, Globalisierung, Tarif bis hin zur Transformation der Industrie.
Foto: © Nicole StrasserRobert Stockhaus aus dem Bezirk Halle-Magdeburg.
Foto: © Nicole StrasserAntrag annehmen oder ablehnen? Hoch mit der roten Stimmkarte aus Pappe, kurz oben halten, wieder runternehmen. Nächster Antrag.
Foto: © Nicole StrasserEin Foto vom Präsidium.
Foto: © Nicole Strasser