Neue Kapazitäten für Schlüsseltechnologie
Der Standort in Hanau ist von den Evonik-Umbauplänen bisher nicht betroffen. Vielmehr hat Evonik vor, in dem Industriepark Wolfgang eine neue Anlage zur Herstellung von maßgeschneiderten Lipiden zu bauen. Damit soll die klinische Entwicklung und Markteinführung innovativer Arzneimittel gefördert werden. Die Anlage wird das Entwicklungslabor ergänzen, das solche Lipide im Gramm-Maßstab herstellen kann.
Zu den insgesamt sieben Unternehmen des Chemieparks in Hanau gehören 5.500 Beschäftigte. Mit 3.500 davon ist Evonik größtes Unternehmen und größter Arbeitgeber. Der Evonik-Standort ist vor allem als Forschungs- und Entwicklungsstandort für Produkte und Systemlösungen bekannt. Die geplanten Umbaumaßnahmen des Konzerns betreffen die Beschäftigten in Hanau bisher nicht direkt. Wenn es um die nächsten Schritte des Konzernumbaus geht, hören aber natürlich auch sie aufmerksam zu. Wichtig ist das Projekt „Jordan“: die Lipidproduktion. Neben Investitionen am US-Standort Tippecanoe und im kanadischen Vancouver baut Evonik auch in Hanau die Kapazitäten für diese Schlüsseltechnologie weiter aus. Die Arten von Lipiden, die in der neuen Anlage im Kilogramm-Maßstab hergestellt werden können, dienen einem breiten Spektrum von mRNA-Therapien wie der Bekämpfung von Infektionskrankheiten, der Krebsimmuntherapie, dem Proteinersatz und der Gentherapie. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Wirkstoffproduktion von mRNA-basierten Therapien zukunftsfähig zu machen. Bereits Anfang 2022 hatte Evonik die Produktionskapazitäten für das pflanzliche Cholesterin PhytoChol – einem Schlüssellipid für Lipid-Nanopartikel – im Industriepark Wolfgang erweitert. Aus Sicht der IGBCE gilt es, den Standort für Innovationen weiter zu stärken, sowohl auf der Produktseite als auch bei der IT-Entwicklung. „Mich freut sehr, dass Hanau ein sehr wichtiger Entwicklungsstandort innerhalb des Konzerns ist“, sagt Anne Weinschenk, IGBCE-Bezirksleiterin Mittelhessen und Standortbetreuerin. „Das Potenzial des Standorts ist durch die neuesten Investitionen gestärkt wurden. Das ist sehr gut für den Standort und damit natürlich auch für die Beschäftigten.“ Nun gehe es darum, dass der eingeschlagene Weg weiter gemeinsam begangen wird.