Die Corona-Mutation Omikron sorgt für schnell steigende Infektionszahlen. Das bedroht auch die gesamte kritische Infrastruktur – also auch die Versorgung mit Strom, Wasser oder etwa Lebensmitteln. Wir haben uns umgehört, wie Werkfeuerwehren die Situation einschätzen und sich für den Notfall rüsten.
Auch in Deutschland breitet sich die Omikron-Variante weiter rasant aus. Die Virus-Mutation, die zunächst in Südafrika entdeckt wurde, ist nach aktuellen Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bereits die vorherrschende Corona-Variante in Deutschland. Doch was passiert, wenn Omikron die Belegschaft der kritischen Infrastruktur beutelt? Wir haben bei zwei Werkfeuerwehren nachgefragt. Denn sind die Einsatzkräfte vor Ort nicht alarmbereit, endet die Betriebserlaubnis – das heißt: Der Betrieb muss schließen.
"Wir sind gut vorbereitet."
Helmut Krimp, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Continental in Hannover sieht die Situation eher optimistisch: „Wir sind gut vorbereitet, sagt er und erklärt: „Wir haben seit einiger Zeit einen sogenannten Corona-Dienstplan, der unsere Leute in drei statt wie bisher in zwei Schichten aufteilt.“ Die Präsenz an den drei Conti-Standorten Stöcken, Vahrenwald und im Außenwerk Benecke/Vinnhorst könne somit mit der erforderten Ausrückstärke gewährleistet werden. „Falls aber durch einen Corona-Fall eine Schicht ausfallen sollte, würden wir sofort auf die Zwei-Schicht-Regelung zurückgehen können“, sagt Krimp. „Außerdem achten wir darauf, dass es möglichst wenige Begegnungen untereinander gibt und die Übergabe streng nach den Abstandsregeln verläuft.“ Dazu gehöre selbstverständlich auch das regelmäßige Testen.
Conti hat mit 58 Werkfeuerwehrmännern und einer -feuerwehrfrau eine relativ kleine Einsatztruppe. „Das liegt an einer Besonderheit“, erklärt Krimp. „Es gibt bei uns eine Kooperation mit der Berufsfeuerwehr Hannover, die uns beim sogenannten abwehrenden Brandschutz unterstützt.“ Das beinhaltet alle passiven und aktiven Maßnahmen vor und während des Brandereignisses, die die direkten und indirekten Schäden reduzieren. Schäden, die zum Beispiel durch Löschwasser oder giftige Gase in der Umwelt entstehen können.
Vorbereitungen bei Henkel in Düsseldorf
Auch bei Henkel in Düsseldorf-Holthausen hat man sich für den Ernstfall gerüstet. Unterbrandmeister Adolf Senk und seine Kolleg*innen sind in zwei Schichten mit maximal 19 Funktionen eingeteilt. „Durch einen eingebauten Zeitslot begegnen wir uns nicht. Auch der Rettungsdienst wurde räumlich von den anderen getrennt.“ Der Informationsaustausch zwischen den Schichten erfolge nur noch per E-Mail oder einen Messenger-Dienst.
"Die Leute sind sehr sensibel."
Regelmäßiges Testen vor Arbeitsbeginn sei Pflicht, die Wachsamkeit hoch: „Die Leute sind sehr sensibel“, sagt Senk. „Bei uns sind alle schon geboostert.“ Trotzdem würde jeder eine Maske tragen. „Bei Tätigkeiten, die keinen entsprechenden Abstand zulassen, ist eine FFP-2-Maske Pflicht.“ Zudem würden Reinigungs- und Reparaturservice sowie andere Dienstleister nur noch nach Anmeldung, mit Maske und nach Testung in die Gebäude dürfen.