Hohe Standards erhalten
Der Standort in Lülsdorf soll verkauft werden. Betroffen sind rund 600 Beschäftigte. Evonik sucht aktuell einen geeigneten Käufer. Hunderte Arbeitsplätze sind im Laufe der vergangenen Jahre bereits gestrichen worden.
Luftbild - Standort Lülsdorf
„Wie von Evonik auf der letzten Mitarbeiterversammlung mitgeteilt wurde, ist der Auswahlprozess bei den Investoren bereits fortgeschritten“, erklärt Dente. „Ich appelliere daher an Evonik den Prozess zügig zum Abschluss zu bringen, damit die Belegschaft möglichst schnell Planungssicherheit bekommt. Das sei gerade in zu diesen volatilen Zeiten äußerst wichtig.
Die Sorgen und Zukunftsängste der Kolleg*innen und deren Familien sind groß. Die Beschäftigten brauchen dringend die Perspektive eines neuen Investors, der ihre Arbeitsplätze erhält. Die Fachkräfte treibt dabei nicht nur die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes um, sondern auch die Sorge um gleichwertige Beschäftigungsmöglichkeiten im Anschluss. „Wir müssen jetzt einen Investor für den Standort gewinnen. Das ist der Schlüssel für eine Zukunft des Standortes und für die Sicherung der Arbeitsplätze hier“, sagt Armando Dente, der IGBCE-Bezirksleiter Köln-Bonn. Die in der chemischen Industrie geltenden Regelungen, die durch Betriebsrat und IG BCE verhandelt wurden, schaffen nicht nur faire Arbeitsbedingungen und tarifliche Bezahlungen, sondern auch qualifizierte Ausbildungen und hohe Sicherheitsstandards“, so Dente weiter. Es sei das Paket, das den Beschäftigten ein gutes Leben in und um Niederkassel biete und auch Ausbildungsperspektiven für junge Menschen in der Region etabliert habe. Dem pflichtet auch der Betriebsratsvorsitzende Michele Agusta bei: „Wir müssen im Sinne der Beschäftigten und ihren Familien für den Erhalt des Standortes Lülsdorf kämpfen. Es geht um ihre Existenzen.“
An dem Chemie-Standort werden seit 100 Jahren hauptsächlich Alkoholate, Kaliumderivate und- im Verbund mit dem Standort Wesseling Cyanurchloride produziert. Als größter privater Arbeitgeber der Stadt Niederkassel bietet er nicht nur die perfekte Infrastruktur, sondern auch eine leistungsstarke, hochqualifizierte und erfahrene Belegschaft. Nach dem angekündigten Rückzug der Evonik vom Standort zeichnet sich auch für die Kommune Niederkassel ein finanzielles Desaster ab.