Bei ihren Antrittsbesuchen der Standorte in Marl, Wesseling und Hanau haben sich die neuen Evonik-Aufsichtsratsmitglieder der IGBCE über die aktuelle Lage und die Entwicklungsmöglichkeiten der einzelnen Standorte informiert. Omnipräsent war dabei das Thema der Energieversorgung.
Für Evonik geht es darum, eine ausreichende Energieversorgung mit Gas sicherzustellen und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Das Essener Unternehmen will deshalb bis zu 40 Prozent seines Erdgas-Verbrauchs durch andere Energieträger ersetzen. Mit der dadurch freiwerdenden Erdgasmenge könnte laut den Angaben von Evonik bis zu 100.000 Haushalte in Deutschland mit Erdgas versorgt werden. „Wir begrüßen die frühzeitigen Bemühungen von Evonik, sich auf die mögliche Gasknappheit konkret vorzubereiten“, sagt Alexandra Krieger, Mitglied im Aufsichtsrat der Evonik Industries AG und Bereichsleiterin im Controlling der IGBCE. Damit sichere der Konzern tausende Arbeitsplätze frühzeitig ab. „Es gilt aufmerksam auf Sicht zu fahren und alles an Energiekapazitäten zu nutzen, die es in dem Konzern noch gibt.“ An allen Standorten ebenfalls ein Thema war der Fachkräftemangel. Vor allem der Mangel an ausgebildeten Chemikanten sei überall aufgefallen, so Krieger. Dem Mangel sollte mit einer Ausbildungsplatzzahl über dem Bedarf begegnet werden. „Da hilft nur eins: ausbilden, ausbilden, ausbilden.“
In Bezug auf den Deutschlandpakt wollen die neu gewählten Aufsichtsratsmitglieder darauf achten, dass die getroffenen Vereinbarungen zu den Investitionen in die deutschen Standorte auch wirklich umgesetzt werden. „Trotz des hohen Niveaus der verhandelten Sicherheiten haben die angekündigten Veräußerungen große Teile der Belegschaft verunsichert“, berichtet Thomas Diekmann, Mitglied im Aufsichtsrat der Evonik Industries AG und Fachsekretär Abteilung Mitbestimmung/Betriebsverfassung, von seinen Eindrücken des Antrittsbesuchs. Umso wichtiger seien die klaren Zusagen an die ausscheidenden und verbleibenden Beschäftigten. „Evonik darf nicht nur Geschäftsbereiche verkaufen, sondern muss in neue Produkte investieren, neue Anlagen bauen und die Arbeitsplätze in Deutschland sichern.“