400 Euro Corona-Bonus und mindestens zwei Prozent mehr
Tarifeinigung für bundesweit rund 13.000 Beschäftigte in der Schuh- und Sportartikelindustrie: Die Multibranchengewerkschaft IGBCE hat in der zweiten Verhandlungsrunde am 13. Januar in Offenbach einen Corona-Bonus in Höhe von 400 Euro und ein Entgeltplus von mindestens zwei Prozent durchgesetzt.
Die unteren Entgeltgruppen und die Auszubildenden profitieren überproportional.
IGBCE-Tarifsekretär Frieder Weißenborn betont: „Die Pandemie hat vor allem den Schuhsektor hart getroffen. Diese schwierige Situation konnten wir mit einem soliden Tarifkompromiss bewältigen.“ Wichtig sei außerdem die soziale Komponente des Abschlusses durch den Corona-Bonus.
Die Einigung im Detail:
- Die Entgelte steigen ab dem 1. Juni 2022 um mindestens zwei Prozent. Die Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen kriegen durchschnittlich 2,7 Prozent mehr.
- Zusatzvereinbarung für die Adidas AG: Ab dem 1. Juni 2022 gilt für die Entgeltgruppe 4 eine weitere Stufe in Höhe von 2378 Euro. Der Eingangssatz für die Entgeltgruppe 5 erhöht sich um 147 Euro auf 2378 Euro ebenfalls ab dem 1. Juni 2022.
- Der Corona-Bonus in Höhe von 400 Euro für jeden Vollzeitbeschäftigen unabhängig seiner Entgeltgruppe wird bis zum 31. März 2022 ausgezahlt. Auszubildende erhalten 100 Euro.
- Ab dem 1. Juni gelten für die Auszubildenden folgende Vergütungen: Schuhindustrie: 1. Ausbildungsjahr: 900 Euro, 2. Ausbildungsjahr 920 Euro, 3. Ausbildungsjahr 1010 Euro, Adidas AG: 1. Ausbildungsjahr: 1080 Euro, 2. Ausbildungsjahr: 1150 Euro, 3. Ausbildungsjahr 1210 Euro
- Der Tarifvertrag Demografie wird in 2022 neu verhandelt.
- Die Laufzeit der Gesamtvereinbarung endet am 31. Juli 2023.
Der Dax-Konzern Adidas stellt allein gut 8000 Beschäftigte in dieser Tarifrunde, sowohl in der Zentrale in Herzogenaurach, als auch in den Logistikzentren in Bayern und im niedersächsischen Rieste sowie in den Adidas-Stores. Weitere Unternehmen, für die verhandelt wird, sind beispielsweise Puma, Lloyd oder Ara.