Die entscheidende Runde in der Schuh- und Sportartikelindustrie steht bevor: Am 13. Januar (Donnerstag) findet die zweite Tarifverhandlung zwischen der Multibranchengewerkschaft IGBCE und den Arbeitgebern für die bundesweit 13.000 Beschäftigten der Branche statt.
„Das Angebot der Arbeitgeber in der ersten Verhandlung war eine Frechheit“, beschwert sich IGBCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn. Gerade sportliche Großereignisse wie die bevorstehenden Olympischen Winterspiele ließen die ohnehin exponentiell gestiegenen Gewinne bei Konzernen wie Adidas und Puma noch weiter sprudeln. „Und dann kommen die und wollen uns Tariferhöhungen zwischen 1,2 und 1,7 Prozent abspeisen.“ Er betont. „Das ist enttäuschend. Das lassen wir nicht mit uns machen.“
Hinzu komme, dass Adidas sich bei den Verhandlungen wegducke. In der kleinen Verhandlungskommission der Arbeitgeber sei der Sportartikelhersteller nicht vertreten, schicke die kleineren Firmen der Branche vor. Weißenborn sagt: „So können wir keine vernünftigen Tarifverhandlungen führen.“
Die IGBCE will in den Verhandlungen einen Corona-Bonus für Beschäftigte und Auszubildende und eine Erhöhung der Entgeltsätze durchsetzen. Die Gewerkschaft fordert außerdem die Neubewertung der zweijährigen Ausbildung (Entgeltgruppe 4) durch die Einführung einer Mittel- und Endstufe sowie die Weiterentwicklung des Tarifvertrages Demografie.
Der Dax-Konzern Adidas stellt allein gut 8000 Beschäftigte in dieser Tarifrunde, sowohl in der Zentrale in Herzogenaurach, als auch in den Logistikzentren in Bayern und im niedersächsischen Rieste sowie in den Adidas-Stores. Weitere Unternehmen, für die verhandelt wird, sind beispielsweise Puma, Lloyd oder Ara.