“Kampf gegen Rassismus ein Herzensthema”
Die JAV am Evonik-Standort Marl hat den “Gelbe-Hand-Preis" gewonnen. Laura Korte, Vize-Vorsitzende der JAV, verrät im Interview, wie das Gremium seine Ideen entwickelt und was ihr liebstes Projekt ist.
Was bedeutet euch der Gewinn des „Gelbe-Hand-Preises“
Wie verstehen die Auszeichnung vor allem als Wertschätzung für unsere Arbeit. Es ist uns eine große Ehre, dass wir durch den Preis so viel Reichweite und Anerkennung für unsere Aktionen bekommen. Es zeigt uns noch einmal mehr, dass sich die gesamte Arbeit, die wir investieren, lohnt.
Warum engagiert ihr euch jedes Jahr so stark gegen Rassismus?
Der Kampf gegen Rassismus ist für unser Gremium ein Herzensthema. Den Grundstein für die Aktionen wurde bereits vor vielen Jahren von unseren VorgängerInnen gelegt. Sie haben 2015 zum ersten Mal Aktionen im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus gestartet. Das wurde dann Jahr für Jahr größer und stetig weiterentwickelt. Wir vertreten die Meinung, dass kein Mensch aufgrund seiner Hautfarbe, Religion, ethnischen Herkunft oder ähnlichen benachteiligt und diskriminiert werden darf. Für uns ist der Mensch einfach nur Mensch.
Wie entwickelt ihre eure Ideen für die Internationalen Wochen gegen Rassismus?
Wir benötigen für den Vorlauf etwa drei Monate und starten im Dezember/ Januar mit dem Brainstorming. Außerdem werden unsere Jugendvertrauensleute eingebunden und nach Ideen gefragt. Die Ideen sammeln wir dann und prüfen, welche Ideen umsetzbar sind. Wir brauchen die Zeit vorab auch, um Bestellfristen für die Materialien einzuhalten und um die Azubis zu informieren und sie gegebenenfalls für Aktionen freistellen zu lassen. Während der internationalen Wochen gegen Rassismus sind wir eigentlich die kompletten zwei Wochen fest eingebunden – beispielsweise mit der Vorbereitung und Durchführung von Kantinenaktionen.
Wie sind die Rückmeldungen aus der Belegschaft zu den Aktionen?
Die Rückmeldungen aus der Belegschaft sind größtenteils positiv, da viele Mitarbeitende sich freuen, dass wir als Jugend uns politisch engagieren und ein Zeichen setzen.
Wie geht ihr mit Kritik um?
Von unseren Jugendvertrauensleuten kam im letzten Jahr das Feedback, das die Regenponchos für die Menschenkette nicht nachhaltig seien, da diese anschließend weggeworfen werden. Dieser Kritik haben wir uns natürlich angenommen und nach anderen Lösungen gesucht. Aus Kostengründen war die einzige nachhaltigere Option, recycelte Regencapes zu bestellen – haben wir in diesem Jahr für das Menschenbild dann auch direkt umgesetzt. In der Regel erreicht uns allerdings kaum Kritik. Falls es Mitarbeitende gibt, die unseren Aktionen kritisch gegenüberstehen, äußern sie sich nicht. Sollte sich jemand negativ äußern, erklären wir, wieso die Aktionen so wichtig sind und dass wir für genau die Werte kämpfen, die Evonik vertritt: Diversity und Vielfalt.
Hast du ein „Lieblingsprojekt“, das ihr persönlich am besten gefällt?
Meine Lieblingsprojekte sind die, bei denen wir mit den Azubis und Mitarbeitenden direkt im Kontakt sind. Im letzten Jahr war das die Bühnenaktion und die Menschenkette mit den Azubis. Dieses Jahr war das Menschenbild mein Lieblingsprojekt. Dabei haben wir gemeinsam mit den Azubis Wörter nachgestellt, sodass sie aus der Vogelperspektive lesbar wurden. Wir haben mit dem Wort ‚WIR‘ angefangen und sind dann in ein Herz gelaufen. Alle Azubis hatten zusätzlich Schilder mit Worten wie Vielfalt, Zusammenhalt und Solidarität in den Händen. Bei solchen Aktionen freut es mich immer besonders zu sehen, wie viele Menschen mit uns gegen Fremdenfeindlichkeit und für Diversity einstehen und ein Zeichen setzen wollen.