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Wertschätzung und Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern gefordert

Die IGBCE fordert tarifliche Regelungen zur Wertschätzung und Besserstellung von IGBCE-Mitgliedern gegenüber Nichtmitgliedern. Doch die Arbeitgeber mauern besonders bei diesem Thema.

Symbol Mitgliedervorteil

Mitte April starteten die regionalen Verhandlungen. Diese führten der jeweilige regionale Chemie-Arbeitgeberverband und der IGBCE-Landesbezirk. Neben einer Erhöhung der Entgelte um sieben Prozent und einer Modernisierung des Bundesentgeltrahmentarifvertrags will die IGBCE tarifliche Regelungen für Wertschätzung und Besserstellung ihrer Mitglieder durchsetzen.

„Seit Jahren reden wir über spürbare Differenzierungsregelungen für unsere Leute, seit Jahren halten uns die Chemie-Arbeitgeber hin“, kritisiert IGBCE-Tarifvorstand Oliver Heinrich. „Unser Geduldsfaden ist nur noch spindeldürr. Hier muss etwas passieren.“

Doch die Arbeitgeber verweigerten sich dem Thema in den regionalen Runden vehement, tarifliche Regelungen zur Wertschätzung und Besserstellung von IGBCE-Mitgliedern wären ein “absolutes No-Go". So berichtete es beispielsweise der Verhandlungsführer und Landesbezirksleiter Roland Strasser nach der ersten regionalen Tarifverhandlung in Rheinland-Pfalz. Die Arbeitgeber befürchteten reihenweise Austritte aus ihrem Arbeitgeberverband, sollte es Vorteile für IGBCE-Mitglieder geben, so Strasser. Er findet, das sei “ein vorgeschobenes Argument.” Denn für Mitgliedervorteile gebe es viele positive Beispiele, die die IGBCE in Haustarifverträgen oder in firmenbezogenen Verbandstarifverträgen durchgesetzt habe. Messbare Vorteile können beispielsweise mehr Freizeit, mehr Geld oder eine bessere soziale oder gesundheitliche Absicherung für Gewerkschaftsmitglieder sein.

Die IGBCE hat derlei Absprachen bereits in Hunderten Flächen- und Haustarifverträgen mit Zehntausenden Beschäftigten getroffen. „Weder hat anschließend eine massenhafte Tarifflucht auf Arbeitgeberseite eingesetzt, noch wurde ein Keil in die Belegschaften getrieben“, kontert Heinrich das vorgeschobene Argument.

Auch Catharina Clay, Verhandlungsführerin und Landesbezirksleiterin in Baden-Württemberg, machte in den Verhandlungen im Nachbarbundesland dieselben Erfahrungen und kritisierte nach der regionalen Verhandlung das Verhalten der Arbeitgeber: „Seit Jahren reden wir über spürbare Differenzierungsregelungen für unsere Leute, seit Jahren halten uns die Chemie-Arbeitgeber hin“, so Clay. „Wir erinnern sie an ihr Versprechen des vergangenen Tarifabschlusses.“

Ralf Becker, Landesbezirksleiter und Verhandlungsführer Nord, untermauerte die Forderung nach einer Besserstellung von IGBCE-Mitgliedern: „Wir schließen unsere Tarifverträge nur für Mitglieder ab und haben nichts dagegen, wenn ausschließlich sie Nutznießer dieser Tarifverträge sind.” Er forderte „eine klare Differenzierung zwischen denen, die unsere Sozialpartnerschaft stärken und den Trittbrettfahrern.“

Kämpferisch zeigte sich auch Stephanie Albrecht-Suliak, Verhandlungsführerin und Landesbezirksleiterin in Nordost: „Eine Besserstellung für Mitglieder der IGBCE ist lange überfällig. Der Gewerkschaftsbeitrag finanziert die Erfolge der IGBCE und organisiert Solidarität und Partnerschaft im Betrieb, Wirtschaft und Politik.” Die Arbeitgeber müssten sich entscheiden, ob sie an diesem stabilen Fundament weiter sägten.

Nach der ersten  Runde auf regionaler Ebene, die keine Annäherung gebracht hat, hat die IGBCE entschieden, die Verhandlungen für die Chemie-Branche auf die Bundesebene zu ziehen. Die erste Gesprächsrunde auf der Bundesebene finden am 14. und 15. Mai statt.

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