Warnstreik für fairen Sozialtarifvertrag

Mit einem eintägigen Warnstreik erhöhen die Beschäftigten von Allnex den Druck auf das lokale und deutsche Management. "Auf der Arbeitgeberseite gibt es wenig Bewegung, deshalb sehen wir keine andere Möglichkeit, als in den Warnstreik zu treten", bestätigte Christan Wolf, Betriebsratsvorsitzender am Hamburger Standort des Kunstharz-Herstellers.

Das Unternehmen hatte die Schließung des Hamburger Standortes mit seinen 130 Beschäftigten angekündigt. Derzeit laufen die Verhandlungen für einen Sozialplan, falls die Schließung nicht abgewendet werden kann. Allerdings hat die Unternehmensseite bislang kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. "Es geht um einen Sozialtarifvertrag mit fairen Abfindungsregelungen", so der Vertrauensleutevorsitzende André Bäker. Gemeinsam mit Christian Wolf betonte er in der aktuellen Auseinandersetzung konstruktiv zu sein, aber an den Forderungen festhalten zu wollen. Sie freuten sich über die große Beteiligung, die den Rückhalt in der Belegschaft zeigt – beim Warnstreik ebenso wie bei dem einstündigen Protestumzug durch den Stadtteil.

Landesbezirksleiter Ralf Becker war eigens aus Hannover angereist, um die streikenden Kolleg*innen zu unterstützen. Mit scharfen Worten kritisierte er die Pläne, den profitablen Standort zu schließen. Er sicherte den Beschäftigten die größtmögliche Unterstützung zu, damit verträgliche Lösungen erzielt werden. "Mich begeistert eure Solidarität und Euer Kampfeswille", betonte Ralf Becker.

Gewerkschaftssekretärin Ute Sierck hatte die Aktion wesentlich organisiert. Auch sie bedankte sich für die breite Solidarität: im Betrieb, aber auch in Bezirk und Landesbezirk.

Weitere Beiträge zum Kampf der Allnex-Beschäftigten:

https://igbce.de/igbce/allianz-gegen-schliessung-221838