Industrie sichert unseren Wohlstand – das galt lange als Selbstverständlichkeit. Tatsächlich sind die Branchen der IGBCE die Basis für Wertschöpfung in Milliardenhöhe. Die Gesundheitsindustrie etwa, die in Hessen besonders stark ist, die Papierindustrie, die Chemische Industrie, die Kunststoffindustrie, die Glasproduktion, der Kalibergbau und die Chipherstellung, um nur einige zu nennen. Immer mehr zeigt sich, dass der Erfolg der Industrie kein Selbstläufer ist. Unternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, damit sie erfolgreich wirtschaften können. Das ist die Voraussetzung für gute, sichere Arbeitsplätze.
Jüngst feierte die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen (IGH) ihr zehnjähriges Bestehen. Seit 2013 bringt sie Akteure aus Politik, Gewerkschaft, Unternehmen und Wissenschaft zusammen. Mit dem Ziel, die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Arzneimitteln und Medizinprodukten zu verbessern, Arbeitsplätze zu sichern sowie neue, hochqualifizierte Stellen zu schaffen. Bei der Jubiläumsveranstaltung stand Landesbezirksleiterin Sabine Süpke gemeinsam mit Vertreter*innen von Unternehmen und dem Arbeitgeberverband HessenChemie auf der Bühne und diskutierte unter anderem über die Themen Beschäftigungsbedingungen und Equal Pay.
Aus- und Weiterbildung stärken
Eine der größten Herausforderungen für die Gesundheitsindustrie ist es, gut ausgebildete, motivierte Fachkräfte zu haben. Maßgeblich ist hier, so Süpke, dass das Land und die Unternehmen die Qualität der Ausbildung an den Berufsschulen und in den Betrieben verbessern und die Weiterbildung vorantreiben. Kernkompetenz der IGBCE sei es, Tarifverträge auszuhandeln, die gute Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung sicherstellen. So sei etwa in der Pharmabranche die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern sehr viel kleiner geworden. „Bei einigen Firmen liegen die Durchschnittsentgelte sogar fast auf gleicher Höhe.“
Industriestrompreis ist wichtig
Überlebenswichtig ist für viele Betriebe die Versorgung mit bezahlbarer Energie. Deshalb erklärten bei der Klausurtagung der Thüringer Landesregierung in Ettersburg bei Weimar vom 8. bis 9. Mai IGBCE, IG Metall und DGB ihre Unterstützung für einen Transformationsstrompreis und einen Thüringer Zukunftsfonds. Nach dem Konzept sollen Unternehmen vergünstigt Strom beziehen können, wenn sie ihre Produktion nachhaltig aufstellen, Kriterien zur Standort- und Beschäftigungssicherung erfüllen sowie für gute Arbeitsbedingungen mit Tarifverträgen und Mitbestimmung sorgen.
Sabine Süpke sagt: „Gerade die hochwertigen Produkte der energieintensiven Industrie sind dringend notwendig für eine erfolgreiche Energiewende. Die Produktion und Wertschöpfung von Glas, Papier, Keramik oder Halbleitern muss bei uns vor Ort gesichert werden und darf nicht anderswo unter schlechteren Bedingungen stattfinden. Das ist nur möglich, wenn die Produktion in Thüringen, und damit auch die Arbeitsplätze der Beschäftigten gesichert werden.“
Sie betont: „Wir begrüßen daher ausdrücklich den Vorstoß der Landesregierung für einen Transformationsstrompreis. Er wäre ein wichtiger Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen und auf dem Weg zu einer klimaneutralen Industrie.“