IG-BCE-Bezirk München

Solidarität – gerade in Krisenzeiten aktueller denn je

Was macht unser Gesellschaftsmodell in Deutschland eigentlich so stark und krisenfest? Antworten auf diese Fragen gibt es sicherlich so viele, dass sie unser Webseiten Volumen sprengen würden. Eine der Antworten hat sich jedoch über all die Krisen und Herausforderungen stets bewährt: Unser solidarisches Miteinander macht den Unterschied!

IG-BCE-Flaggen
Foto: © Christian Burkert

Wie effektiv diese gelebte Solidarität ist, zeigt sich für den Einzelnen oft nur in Krisen, dann erkennt man schnell, wie wichtig unser Sozialsystem ist.

Die Chemie Sozialpartnervereinbarungen, der Demographietarifvertrag mit dem Chemie Pensionsfonds, Kurzarbeitergeldzuschüsse in Tarifverträgen oder Unterstützung für Eltern in Corona Zeiten sind nur wenige Beispiele, die die Handschrift der IG BCE tragen. Die Gewerkschaft setzt sich auf allen Ebenen auch in Krisenzeiten für die Interessen der Beschäftigten ein. Denn das Sozialsystem wird zwar getragen von einem sozial agierenden Staat, der mit den Sozialversicherungen die größten Nöte der Gesellschaft abfängt. Er ist aber auch auf starke Gewerkschaften wie die IG BCE angewiesen, die mit den Arbeitgebergewerkschaften eine wichtige Säule für gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne sind. In vielen Bereichen gibt der Gesetzgeber nur einen Rahmen vor, überlässt die Inhalte hinsichtlich guter und fairer Regelungen aber der Tarifautonomie, sprich starken Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen. Diese arbeiten seit Jahrzehnten (und oftmals muss auch gestritten werden) an den Eckpfeilern einer starken sozialen Marktwirtschaft und dies mit Erfolg. Erreicht wurden unter anderem:

  •     tarifvertraglich gesicherte Einkommen jenseits des Mindestlohns;
  •     Weihnachtsgeld, Jahresleistung;
  •     Urlaub;
  •     Altersvorsorge, Chemie Pensionsfonds, Unfallversicherung;
  •     Geregelte Arbeitszeiten (weniger als 48 Stunden pro Woche)
  •     Arbeitszeitverkürzungen;
  •     Fortschritte im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz;
  •     Verbesserung bei der beruflichen Weiterbildung;
  •     Altersteilzeit und Langzeitkonten;
  •     Demografie und Lebensarbeitszeit
  •     UND: TARIFLICHE PFLEGEZUSATZVERSICHERUNG

Keine dieser Errungenschaften ist vom Himmel gefallen, alle wurden erkämpft durch starke Gewerkschaften und kompromissfähige Arbeitgeber. Gemeinsam flankieren Sie unseren Sozialstaat und füllen dessen Rahmen mit Vielfalt, Fairness und sozialer Gerechtigkeit. Diese Vielfalt und Flexibilität gemischt mit der sozialen Marktwirtschaft hat Deutschland auch in Krisen wie der derzeitigen stark gemacht.

Sich abzukehren von der gelebten Solidarität, um sich dem betrieblichen oder persönlichen Individualismus zuzuwenden, untergräbt gleichzeitig unser soziales Miteinander und die Stabilität der Tarifautonomie und des Sozialstaats. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollten dies nicht zulassen und ihre jeweiligen Gewerkschaften entsprechend unterstützen. Ohne die Sozialpartner gäbe es die oben genannten Errungenschaften nicht und sie würden auch sehr schnell wieder von der Bildfläche verschwinden. Denn: einen selbstlosen und wohltätigen Arbeitgeber ohne starke Gewerkschaften gibt es nicht!