Ludwigshafen

Tarifkonferenz: Einstimmung auf die Tarifrunde 2024

Vor dem offiziellen Start der Tarifrunde diskutierten Mitte Dezember rund 350 Vertrauensleute aus dem IGBCE-Bezirk Ludwigshafen über Erwartungen zu den im kommenden Jahr anstehenden Verhandlungen in der Chemie-Branche. 

Tarifkonferenz
Foto: © Marcus Schwetasch

Schon von weitem waren sie zu sehen: Die wehenden Fahnen mit dem markanten IGBCE-Logo auf dem Platz vorm Pfalzbau. Die Vertrauensleute der IGBCE im Bezirk Ludwigshafen wissen genau, was das bedeutet: Denn dann heißt es im Pfalzbau Bühne frei für die Tarifkonferenz. „Es ist gelebte Praxis bei uns, dass wir uns immer vor Beginn der Tarifrunde mit Vertretern der IGBCE austauschen und ihnen unsere Inhalte und Erwartungen mit auf den Weg geben“, sagte der Bezirksvorstandsvorsitzende André Matta zur Eröffnung der Tarifkonferenz am Mittwoch, 13. Dezember. 

Rund 350 Vertrauensleute aus dem gesamten Bezirk verfolgten mit Interesse, was Christian Jungvogel, der Abteilungsleiter Tarifpolitik der IGBCE, zur kommenden Chemie-Tarifrunde 2024 zu berichten hatte. Jungvogel war kurzfristig für Oliver Heinrich eingesprungen, da dieser wegen Erkrankung nicht kommen konnte: „Ich freue mich, mit euch die Tarifrunde einzuläuten. Bis zu den Verhandlungen ist es zwar noch ein wenig hin, denn diese starten erst richtig im zweiten Quartal des nächsten Jahres. Aber diese Konferenz  in Ludwigshafen ist sozusagen schon eine Tradition. Denn es ist auch eine gute Möglichkeit für uns, zu sehen, ob wir mit unseren Themen auf den richtigen Weg sind“, so Jungvogel und wies daraufhin, dass man sich auf eine nicht einfache Tarifrunde vorbereite. „Die wirtschaftliche Lage war noch nie so komplex und schwierig wie zurzeit. Ich bin jetzt seit 23 Jahren bei der IGBCE im Tarifbereich tätig, so etwas hatten wir noch nie so geballt. Inflation, Krieg in der Ukraine und dem Nahen Osten, dazu noch hohe Energiepreise“, zählte Jungvogel auf.  

Schwierige Verhandlungen 

Der Tarif-Experte stimmte die Anwesenden auf extrem schwierige Verhandlungen ein. „Die Arbeitgeber werden sagen, wir haben nichts und können nichts geben. Doch nicht mit uns. Wir wollen, dass mindestens der Verlust ausgeglichen wird, den wir durch diese hohe Inflation erlitten haben. Das muss ein ganz wesentlicher Punkt der Tarifrunde sein“, betonte Jungvogel. Sorgen bereitete dem Gewerkschafter, auch der seit Jahren anhaltende Mitgliederschwund. Deshalb müsse es ein weiterer wichtiger Punkt der Verhandlungen sein, einen Mitgliederbonus durchzusetzen. „Es kann nicht angehen, dass Nichtmitglieder jedes Mal bei Einkommenserhöhungen, Einmalzahlungen, Urlaubsgeldsteigerungen und vielem mehr mitprofitieren, das muss ein Ende haben. Diese Forderung müssen wir den Arbeitgebern gegenüber mit Nachdruck kommunizieren“, stellte Jungvogel klar und erntete dafür großen Applaus. Auch bei den anschließenden Wortmeldungen war der Mitgliederbonus präsentes Thema. Ganz viele Vertrauensleute äußerten sich positiv dazu und forderten, dass dieser Bonus ein wichtiger Bestandteil bei den im nächsten Jahr stattfindenden Verhandlungen sein müsste.  

Weitere Themen der Kolleginnen und Kollegen waren unter anderem die Bitte, dass die Differenzierungsklausel endlich angewandt werden sollte sowie die Anregung, Arbeitsverträge von Frauen auf Diskriminierung zu überprüfen. Auch der Wunsch nach Arbeitszeitverkürzung wurde mehrmals erwähnt. Zudem sollten mehr Anreize für Auszubildende wie beispielsweise die Übernahme, der Kosten für das ÖPNV-Tickets oder Wohngeldzuschusses, von den Arbeitgebern gefordert werden. Christian Jungvogel dankte für die konstruktiven Anregungen machte sich, mit zahlreichen Vorschlägen und großer Zustimmung für den Mitgliederbonus, auf den Weg zurück nach Hannover. 

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Foto: © BASF SE
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