Bundesgesellschaft für Endlagerung

Tarifabschluss erzielt

In der 6. Tarifverhandlungsrunde hat sich heute die IGBCE mit der Bundesgesellschaft für Endlagerung auf einen Tarifvertrag für die rund 2300 Beschäftigten geeinigt. Vorausgegangen waren fünf Monate zähe Verhandlungen und Warnstreiks an den Standorten Schachtanlage Asse II und Schachtanlage Konrad mit hoher Beteiligung. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten.

Warnstreik bei der BGE

Beschäftigte der Schachtanlage Asse unterstützten die Tarifforderungen mit dem ersten Warnstreik überhaupt bei der BGE

Foto: © Alexander Reupke

Der Tarifabschluss sieht eine Entgelterhöhung zum 01.10.2023 in Höhe von 5,2% und eine weitere Erhöhung zum 01.10.2024 von 4% vor. Die Inflationsprämie in Höhe von 2000€ netto wird in zwei Auszahlungszeiträumen gezahlt. Von Juni bis September 2023 erhalten die Beschäftigten 250€ netto als monatliche Einmalzahlung, von Mai bis September 2024 weitere 250€ monatlich. Azubis erhalten eine weitere Erhöhung von 4% ab 01.08.2024.

Marcel Schmidt, Verhandlungsführer der IGBCE: „Das Ergebnis bringt den Kolleg*innen die seit langem notwendige finanzielle Entlastung. Der Reallohnverlust wird dadurch zwar nicht gestoppt, allerdings geht die Schere auch nicht weiter auseinander. Wir sind mit dem Gesamtergebnis zufrieden. Die vergangenen Monate waren eine schwere Geduldsprobe für die Arbeitnehmendenseite. Die Beschäftigten mussten mehrfach für die Forderungen, aber auch für die Fortsetzung der Verhandlungen auf die Straße gehen und bei Tarifaktionen und einem Warnstreik klare Zeichen setzen. Mit der anfänglichen Blockadehaltung der Arbeitgeberseite wurde offensichtlich ein neues Kapitel geschrieben. Diese Erkenntnis wird Einfluss auf zukünftige Verhandlungen haben.“

Jeannette Chiarlitti, Bezirksleiterin IGBCE Bezirk Südniedersachsen: „Gemeinsam mit den Mitgliedern haben wir diesen Abschluss erreicht. Ohne den Willen und die Unterstützung der Beschäftigten an allen fünf Standorten wäre das so nicht möglich gewesen. Der Abschluss ist ein Erfolg für das Kollektiv.“

Dieser Abschluss steht allerdings unter Vorbehalt der Zustimmung durch den Gesellschafter und den Aufsichtsrat der BGE.

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Foto: © Alexander Reupke
Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)
Warnstreik über und unter Tage

Vom Förderturm an der Schachtanlage Asse II flatterten IGBCE-Fahnen im Wind. Am Fuße des Turmes zeigten rund 200 Beschäftigte des Zwischenlagers für radioaktive Abfälle ihren Ärger mit ohrenbetäubendem Pfeifen und Rasseln. Da eine Handvoll Kollegen den Korb in die Schachtanlage bestreikten, ruhte auch die Arbeit unter Tage.