Stellenstreichung bei Henkel

Sprudelnde Gewinne und Kündigungen passen nicht zusammen

Düsseldorf/Hannover. Die Henkel AG & Co. KGaA will in Deutschland rund 1 000 Arbeitsplätze abbauen. Dazu erklärt Michael Vassiliadis, Mitglied des geschäftsführenden IG-BCE-Hauptvorstands und Mitglied des Henkel-Aufsichtsrats:

"Henkel hat im vergangenen Geschäftsjahr bei einem Umsatz von rund 13 Milliarden Euro ein Rekordergebnis von 1,4 Milliarden Euro erzielt. Die Umsatzrendite beträgt 10,1 Prozent. Vor diesem Hintergrund sind Kündigungen weder nachvollziehbar noch akzeptabel.

Selbstverständlich muss der Konzern ständige Anstrengungen unternehmen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Mit simplem Arbeitsplatzabbau kann diese Herausforderung allerdings nicht bewältigt werden. Ganz im Gegenteil, Arbeitsplatzabbau ist kontraproduktiv. Sprudelnde Gewinne und Kündigungen passen nicht zueinander.

Die angekündigte Verlagerung der Produktion aus dem Werk Genthin ist mit der sozialen Verantwortung des Konzerns nicht in Einklang zu bringen.

Die IG BCE ist nicht bereit, die Pläne der Konzernspitze zu akzeptieren.

Sozialpartnerschaft ist keine Angelegenheit für Sonntagsreden, sondern muss sich in der alltäglichen Praxis beweisen. Über den Stellenabbau bei Henkel ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen.

Die IG BCE erwartet, umgehend und detailliert über die Pläne informiert zu werden. Die Menschen in Genthin brauchen klare Perspektiven. Sie leisten gute Arbeit und haben kein Verständnis für die Ankündigungen der Unternehmensleitung.

Massiv betroffen sind weitere Henkel-Standorte, darunter das Hauptwerk in Düsseldorf-Holthausen. Auch hier gilt: Restrukturierungsmaßnahmen müssen sozialverträglich und in jedem Fall ohne Kündigungen erfolgen."