Tarife / Chemie / Forderungsempfehlung

Reale Erhöhung der Einkommen

Hannover. Der Hauptvorstand der IG BCE hat am Montagabend (16. Oktober) die Weichen für die Chemie-Tarifrunde 2007 gestellt und die Forderungsempfehlung beschlossen. Der Schwerpunkt liegt auf einer realen Einkommenserhöhung. Außerdem fordert die IG BCE, dass das Ausbildungsniveau in der chemischen Industrie weiter ausgebaut wird. Werner Bischoff, im geschäftsführenden IG-BCE-Hauptvorstand für die Tarifpolitik zuständig: „Die Konjunktur hat Fahrt aufgenommen, dies ist vor allem auf gute Exportergebnisse zurückzuführen. Deshalb steht eine reale Erhöhung der Einkommen im Mittelpunkt der Chemie-Tarifrunde 2007.

Die wirtschaftliche Lage in den Betrieben und einzelnen Sparten ist unterschiedlich, auch darauf werden wir eine Antwort finden. Wir wollen unsere Ausbildungsoffensive fortsetzen, das Thema wird in dieser Tarifrunde erneut eine große Rolle spielen."

Die einstimmig beschlossene Empfehlung im Wortlaut:

1. 2005 und das erste Halbjahr 2006 zeichnen sich durch eine stabile wirtschaftliche Konjunktur aus, die sich in einer gestiegenen Produktivität und einem erhöhten Umsatzvolumen ausdrücken.
Deshalb ist ein Tarifabschluss anzustreben, der die Produktivitätsentwicklung der Branche berücksichtigt und neben dem Ausgleich der zu erwartenden Preissteigerungsrate eine reale Einkommenserhöhung sicherstellt.

2. Die Laufzeit der neuen Vergütungstarifverträge soll zwölf Monate betragen.

3. Wir fordern eine Anschlussregelung zum Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung" In den kommenden Jahren sind die Unternehmer gefordert, das Ausbildungsniveau weiter auszubauen.

Der Empfehlungsbeschluss des IG-BCE-Hauptvorstands ist eine wichtige Grundlage für die jetzt beginnende Diskussion in den 1.900 Betrieben mit rund 560.000 Beschäftigten der chemischen Industrie. Die Debatten werden im November und Dezember in den regionalen Tarifkommissionen zusammengeführt. Die Verhandlungen beginnen voraussichtlich im Januar 2007. Ein Termin steht noch nicht fest.