Bayer-Konzern/Auslagerung/Schließung von Teilbereichen geplant

Prüfstein für die Sozialpartnerschaft

Bayer-Konzern: Auslagerung und Schließung von Teilbereichen geplant

IG BCE fordert Rückkehr zur sozialen und ökonomischen Vernunft

Hannover/Leverkusen. Der Bayer-Konzern will Teile seiner Tochtergesellschaft BBS (Bayer Business Services) auslagern oder ganz schließen. Betroffen davon sind über 700 Beschäftigte. Dazu erklärt Peter Hausmann, im geschäftsführenden IG-BCE-Hauptvorstand für die Tarifpolitik verantwortlich:

"Betriebsräte, IG BCE und Konzernführung haben bislang gemeinsam eine Politik der Beschäftigungssicherung verfolgt. Wir waren damit sehr erfolgreich, die Sozialpartnerschaft stand bislang bei Bayer nicht nur auf dem Papier, sondern war gelebte Praxis.

Jetzt stellt Bayer das gemeinsame Grundverständnis in Frage. Statt auf Konsens setzt die Konzernspitze auf Konfrontation. Werden die BBS-Pläne verwirklicht, so hat dies schwer wiegende und weit reichende Folgen. Bayer provoziert eine Richtungsänderung und eine schwere Belastung der Unternehmenskultur. BBS ist ein Prüfstein für die Sozialpartnerschaft bei Bayer.

Die tariflichen Flexibilisierungsmöglichkeiten und Öffnungsklauseln werden bei Bayer genutzt, um - auch unter Globalisierungsbedingungen und einem immer härter werdenden internationalen Wettbewerb - Beschäftigung in Deutschland zu anständigen Bedingungen zu erhalten. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben dazu ihre Beiträge geleistet.

Abgeschlossene Verträge gelten, eine Verlängerung der bestehenden Arbeitszeit- und Entgeltregelungen jedoch ist unter diesem Vorzeichen nicht vorstellbar. Dies gilt für den Gesamtkonzern.

Wir fordern die Konzernspitze auf, zu einer Politik der sozialen und ökonomischen Vernunft zurückzukehren."