Industriestrompreis

IGBCE-Vorsitzender begrüßt Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums zu Industriestrompreis als "klares Signal der Standortstärkung"

Zum heute (5.5.2023) vom Bundeswirtschaftsminister vorgelegten Eckpunktepapier für einen Industriestrompreis sagt der Vorsitzende der Industriegewerkschaft IGBCE, Michael Vassiliadis:

Michael Vassiliadis
Foto: © IGBCE/Stefan Koch

"Für weite Teile der Industrie ist Energie inzwischen der größte Ausgabenposten und damit der entscheidende Standortfaktor. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Strompreise in Deutschland zusätzlich derart in die Höhe getrieben, dass wir den Anschluss an andere Industrienationen verloren haben. Sie liegen heute sieben Mal so hoch wie in China, viermal so hoch wie in den USA und dreimal so hoch wie in Frankreich, das längst einen nationalen Industriestrompreis hat.

Gerade die energieintensiven Industrien stehen in den nächsten Jahren vor gewaltigen Investitionen, um ihre Produktionsprozesse klimagerecht zu modernisieren. Mit einem wettbewerbsfähigen Industriestrompreis geben wir ihnen die Sicherheit, dass sich der Weg der Transformation lohnt und dass man ihn in Deutschland gehen kann und nicht anderswo. Und wir bauen ihnen eine Brücke, bis Erneuerbare und Netze soweit ausgebaut sind, dass unser Strompreis auch ohne Hilfen international wieder auf Augenhöhe ist.

Deshalb ist es gut und richtig, dass der Wirtschaftsminister jetzt dieses klare Signal der Standortstärkung sendet. Einen Exodus der energieintensiven Branchen können wir uns auch für die Transformation nicht leisten. Sie stehen am Anfang nahezu aller industriellen Produktionsprozesse. Von einem fairen Strompreis profitiert also mittelbar die komplette industrielle Wertschöpfungskette und damit das gesamte Land."