IndustriALL repräsentiert 7 Millionen Beschäftigte in Europa
Michael Vassiliadis designierter Präsident des neuen Dachverbandes
Die europäischen Industriegewerkschaften gründen am Mittwoch, den 16. Mai 2012 in Brüssel einen neuen Dachverband. Er wird rund 7 Millionen Beschäftigte aus 230 Gewerkschaften vertreten. Als Präsident der neuen Organisation ist der IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis vorgeschlagen. Als Generalsekretär ist Ulrich Eckelmann, bislang Generalsekretär des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes (EMB), designiert. Aufgabe des Gründungskongresses wird es auch sein, den Namen der neuen Organisation zu beschließen. Hier lautet der Vorschlag: IndustriALL - European Trade Union.
Zu diesem neuen europäischen Gewerkschaftsverband schließen sich die Mitgliedsorganisationen des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes (EMB), der Europäischen Föderation der Bergbau-, Chemie- und Energiegewerkschaften (EMCEF) sowie des Europäischen Gewerkschaftsverbandes Textil, Bekleidung, Leder (EGV:TBL) zusammen.
Ziel des neuen Gewerkschaftsbundes ist es, Kräfte zu bündeln. Diese „Stärke in Zahlen“ soll künftig der politischen Stimme der Industriebeschäftigten mehr Gewicht geben - gegenüber den EU-Institutionen und den europäischen Unternehmen sowie deren Verbänden. „Die letzten Krisenjahre haben deutlich gezeigt, dass in der globalisierten Wirtschaft eine starke, entschlossene und breit aufgestellte europäische Gewerkschaftskoalition zur Sicherung und zum Schutz der Interessen der Arbeitnehmer dringend notwendig ist“, heißt es in der politischen Erklärung der Gründungsverbände.
Die drei europäischen Dachverbände hatten bereits in der Vergangenheit in vielen Bereichen wie der Industrie-, Klima- und Tarifpolitik zusammengearbeitet. Künftig wird sich die gemeinsame Arbeit unter anderem in vier Ausschüssen widerspiegeln: Industriepolitik, Unternehmenspolitik und Europäische Betriebsräte, Sozialdialog sowie Tarif- und Sozialpolitik.