Bergwerksunglück in der Türkei

IG BCE trauert um die Opfer von Soma

Hannover. Zum Bergwerksunglück in der Türkei erklärt der IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis:

„Bei dem Grubenunglück in Soma haben über 200 Bergarbeiter ihr Leben verloren. Noch stecken mehr als 400 Menschen unter Tage fest, zu befürchten sind weitere Opfer.

Die IG BCE trauert um ihre Kollegen in der Türkei. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen, ihnen gilt unser ganze Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl. Wir sind mit der Bergbaugewerkschaft Maden Is in Kontakt und sprechen mit unseren Kollegen über mögliche Hilfen, die wir organisieren wollen.

Wir hoffen, dass die Rettungsarbeiten schnell vorangetrieben werden können.

Die Katastrophe in Soma ist das jüngste Glied in einer langen Kette schreckliche Grubenunfälle in der Türkei. Dabei gab es immer wieder Verstöße gegen die Sicherheitsbestimmungen, Mindestvorschriften im Arbeits- und Gesundheitsschutz werden nicht eingehalten. Hier werden auch die Gewerkschaftsrechte missachtet und mit Füßen getreten.

Noch vor einigen Tagen wurde auf Initiative der Bergbaugewerkschaft das türkische Parlament aufgefordert, die Sicherheitslage in Soma zu diskutieren und zu überprüfen. Mit der Regierungsmehrheit wurden die von der Opposition geforderten Sicherheitsüberprüfungen verweigert.

Das Unglück von Soma macht in schrecklicher Weise die tatsächlichen Sicherheitsmängel deutlich. Wir erwarten und fordern, dass jetzt endlich die Sicherheitsstandards unter Tage eingehalten werden, um das Leben der Bergleute zu schützen. Die Regierung der Türkei muss endlich dafür Sorge tragen, dass menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Sicherheit und eine freie Betätigung der Gewerkschaften garantiert werden.“