Ausbildung

Gemeinsame Erklärung der Allianz für Aus- und Weiterbildung sendet wichtiges Signal

Allianz für Aus- und Weiterbildung will Auszubildende unterstützen und Folgen der Corona-Krise abfedern. Die IG BCE dazu: Gemeinsame Erklärung sendet wichtiges Signal. Wir kämpfen um jeden Ausbildungsplatz. 

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Francesco Grioli,  Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE

Foto: © Helge Krückeberg

Die Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung haben heute konkrete Maßnahmen vereinbart, um die Auswirkungen der Corona-Krise auf die duale Ausbildung abzufedern. Vertreter von Gewerkschaften, Bund, Ländern und Wirtschaft möchten dafür sorgen, dass Auszubildende ihre Ausbildung weiterführen, ihre Prüfung ablegen können und, dass neue Ausbildungsplätze geschaffen werden.

„Mit diesem Schutzschirm für Auszubildende haben wir ein wichtiges Signal gesendet, um den ausbildenden Unternehmen Unsicherheiten zu nehmen“, sagt Francesco Grioli, Vorstandsmitglied der Industriegewerkschaft, Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). Er betont: „Wir werden um jeden Ausbildungsplatz kämpfen.“

Zwar sind die Folgen der Corona-Krise auf den Ausbildungsmarkt noch nicht abzusehen, da ein Großteil der Ausbildungsverhältnisse von Klein- und Kleinstbetrieben normalerweise erst in den Sommermonaten geschlossen werden. Erste Trends zeichnen sich aber ab: Die Zahl der Ausbildungsstellen und Bewerber ist im Vorjahresvergleich deutlich gesunken. 

Aus Sicht der IG BCE extrem wertvoll und wichtig ist deshalb die in der Erklärung beschlossene Übernahmeprämie für die Ausbildung: In den nächsten Wochen könnte die Zahl der Insolvenzen stark steigen. Für viele Auszubildende aus insolventen Unternehmen könnte es dann schwierig werden, in anderen Betrieben unterzukommen. Vereinbart wurde deshalb ein staatlicher Zuschuss für Firmen, die zusätzlich Auszubildende übernehmen.

Mehr Sicherheit soll die Vereinbarung auch den Auszubildenden geben, die in diesem Jahr ihre Abschlussprüfung haben. Die aktuellen Prüfungen wurden vorerst verschoben. Können diese vor den Sommerferien nicht mehr stattfinden, haben die Allianz-Partner vereinbart, gemeinsam verlässliche Lösungen für die Auszubildenden zu finden. 

Kurzarbeit in der Ausbildung ist trotz Forderungen von Wirtschaftsverbänden in dem Papier explizit nicht erwähnt. Denn wenn Auszubildende in Kurzarbeit gehen, gefährdet das sowohl ihre finanzielle Existenz als auch den Prüfungserfolg, weil sie wichtige Teile der Ausbildung verpassen. „Kurzarbeit kann einfach nicht die Lösung sein“, sagt Grioli. „Wir müssen qualitativ hochwertige Ausbildungen aufrechterhalten.“

Die Allianz versteht sich als eine Taskforce, die in dieser besonderen Zeit auf kurzfristige Veränderungen reagiert. Grioli bekräftigt deshalb: „Wir behalten die Entwicklungen der nächsten Wochen stark im Blick, um eine Corona-Delle auf dem Ausbildungsmarkt zu vermeiden.“