Tarifrunde Kautschuk-Industrie

3,8 Prozent mehr - Ergebnis in der Schlichtung erzielt

Hannover/Göttingen. Die Löhne und Gehälter der rund 30.000 Beschäftigten in der Kautschukindustrie werden um zwei Stufen um 3,8 Prozent erhöht. Darauf haben sich IG BCE und Arbeitgeber in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (30./31. Oktober 2008) in der Schlichtung geeinigt.

Das Ergebnis im Einzelnen:

Für die Monate September und Oktober 2008 werden die bestehenden Entgelttarifverträge wieder in Kraft gesetzt. Die Tarifentgelte werden ab 1. November 2008 um 2,5 Prozent erhöht. Zum 1. Juli 2009 erfolgt eine weitere Erhöhung um 1,3 Prozent. Arbeitgeber und Betriebsrat können aus wirtschaftlichen Gründen das Inkrafttreten der Entgelterhöhungen verschieben. Die Erhöhung ab 1. November 2008 muss jedoch spätestens zum 1. April 2009 erfolgen, die Erhöhung zum 1. Juli 2009 kann nach dem Einigungsergebnis auch auf den 1. April 2009 vorgezogen werden.

Die Ausbildungsvergütungen werden ab 1. Januar 2009 um einheitlich 25,00 Euro/Ausbildungsjahr erhöht.

Der Tarifvertrag hat eine Gesamtlaufzeit von 15 Monaten; er kann mit einer Frist von einem Monat erstmals zum 30. November 2009 gekündigt werden.

Die Arbeitgeber verpflichten sich, 4 Millionen Euro an den Verein zur Beschäftigungsförderung (VzB) zu zahlen. Damit ist sichergestellt, dass alle Beschäftigten, die in Altersteilzeit gehen auch die Abfindungszahlung nach dem bisherigen Tarifvertrag zum Ausgleich der versicherungsmathematischen Abschläge ihrer Rente erhalten.

Darüber hinaus haben sich die Tarifvertragsparteien verpflichtet, im ersten Quartal 2009 über die Themen Demografie und Lebensarbeitszeit in Verbindung mit einem gemeinsamen Manteltarifvertrag Verhandlungen aufzunehmen, dieses mit dem Ziel, bis zum 30. September 2009 ein Ergebnis vorzulegen.