Zeitenwende gestalten

Gemeinsam durch die Krise

Mit der Kampagne „Zeitenwende gestalten“ zeigt die IGBCE, dass sie ihren Mitgliedern in der Krise zur Seite steht. Der stellvertretende IGBCE-Vorsitzende Ralf Sikorski stellte sie im IGBCE-Bildungszentrum in Haltern am See vor Betriebsrätinnen und Betriebsräten aus dem Landesbezirk Westfalen vor.

Konferenz in Haltern: Zeitenwende gestalten

Ralf Sikorski, stellvertretender IGBCE-Vorsitzender, stellt die Kampagne "Zeitenwende gestalten" vor

Foto: © Tom Pflaum

Noch ist die Krise nicht überall angekommen, doch sie ist schon deutlich spürbar. Das zeigen erste Auswertungen einer Mitgliederumfrage der IGBCE, die der stellvertretende Vorsitzende Ralf Sikorski in Haltern vorstellte: 92 Prozent der Mitglieder meinen, das Entlastungspaket der Bundesregierung habe nur eine geringe Wirkung. 26 Prozent berichten, dass in ihrem Betrieb bereits die Produktion gedrosselt wurde, oder die Firma gar in ihrer Existenz gefährdet sei. Die Hälfte der Befragten hat Angst um ihren Job. In dieser Situation hat die IGBCE die Kampagne „Zeitenwende gestalten“ gestartet, die jetzt im Bildungszentrum Haltern vorgestellt wurde.

Die Kampagne hat zwei Adressaten, erläuterte Harald Sikorski, Landesbezirksleiter Westfalen der IGBCE: Einerseits die Mitglieder, die in dieser Situation nicht allein gelassen werden. Dafür etabliert die IGBCE künftig eine Krisenhotline mit Beratung zu rechtlichen, sozialrechtlichen und verbraucherschutzpolitischen Themen oder mit Hilfestellung bei akuten Sorgen, erreichbar über die Zentralnummer (-0) des jeweiligen Bezirks.

Für Ralf Sikorski ist klar: Tarifpolitik müsse ihren Teil zur Entlastung der Menschen beitragen. Tarifabschlüsse seien nur denkbar, wenn sie den Menschen eine dauerhaft wirkende Unterstützung gegen historisch hohe Teuerungsraten bieten könnten, so Sikorski. In den Tarifrunden in der Chemie- und Papierindustrie, die demnächst starten beziehungsweise fortgesetzt werden, werde es deshalb auch darum gehen. Die Inflation habe längst alle Güter und Dienstleistungen erfasst. Gerade in Zeiten hoher finanzieller Belastungen sei eine Gewerkschaftsmitgliedschaft gelebte Solidarität. Je mehr Menschen sich engagierten, desto stärker sei auch die Verhandlungsposition.

Die andere Spitze der Kampagne „Zeitenwende gestalten“ zielt auf die Arbeitgeber: „Sie haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten richtig gutes Geld verdient. Jetzt sollen sie in der Krise Verantwortung übernehmen für die Menschen, die so lange für sie gearbeitet haben.“ Ralf Sikorski nannte eine ganze Reihe von Argumenten für eine spürbare und tabellenwirksame Tariferhöhung: „Wer die Kaufkraft der Beschäftigten sichert, investiert in unser eigenes Land – und beugt dem bevorstehenden Personalmangel vor." Denn junge Leute könnten sich den Arbeitsplatz bereits aussuchen, im Wettbewerb um den Nachwuchs müssten die IGBCE-Branchen vorn liegen.

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Foto: © Elephantlogic
Zeitenwende gestalten

Die aktuelle Energiekrise ist eine Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Wir müssen jetzt mit aller Kraft daran arbeiten, unabhängig von russischen Energieimporten zu sein. Die IGBCE hat deshalb die Kampagne "Zeitenwende gestalten" gestartet, um unsere Beschäftigten und unser Branchen bei der Bewältigung der Konsequenzen auf allen Ebenen aktiv zu unterstützen. Hilfe gibt es auch beim Energiesparen: Exklusiv für IGBCE-Mitglieder führt die Verbraucherzentrale kostenlose Online-Energieberatungen durch.