Es geht wieder los!

Die Tarifrunde Chemie steht in den Startlöchern

Am 23. November um 12 Uhr wird der stellvertretende Vorsitzende der IGBCE, Ralf Sikorski, die Forderungsempfehlung des Hauptvorstandes für die Tarifrunde in der Chemie- und Pharmaindustrie vorstellen. Auf igbce.de und in der „Meine IGBCE“-App können Mitglieder der IGBCE live dabei sein.

Chemie-Tarifrunde 2022_ Teaser Forderungsempfehlung

In der letzten Tarifrunde 2019 hatte die IGBCE für die Chemiebeschäftigten ein umfangreiches Paket für eine gute Zukunft durchgesetzt: Es umfasste unter anderem ein individuelles Zukunftskonto für alle Beschäftigten, eine mehrstufige Entgelterhöhung und die Einführung der tariflichen Pflegezusatzversicherung CareFlex Chemie. Zudem steigt die Jahresleistung in diesem Monat von 95% auf 100% an. Insgesamt summierten sich die Verbesserungen auf ein Plus von 6 Prozent. 

Doch seit 2019 ist viel passiert, nicht nur im Hinblick auf die pandemische Lage in Deutschland. Zeit also für eine neue Tarifrunde. Ihre Ziele definiert die IG BCE dabei auf Basis der wirtschaftlichen Entwicklungen in den betreffenden Branchen – Und dem Tarifbereich Chemie mit seinen 580 000 Beschäftigten geht es wirtschaftlich gut: Er hat sich nach dem Corona-Lockdown deutlich erholt. Im ersten Halbjahr 2021 betrug der Umsatz 105 Milliarden Euro, ein Plus von mehr als 14 Prozent zum Vorjahreshalbjahr. Die Produktion zog gut sechs Prozent an. Die Kapazitätsauslastung von mehr als 86 Prozent der Anlagen liegt deutlich oberhalb des branchenüblichen Niveaus. Eine gute Ausgangslage für die Tarifverhandlungen.

Mitglieder werden wieder umfassend beteiligt

Doch wir wollen es genau wissen – Und zwar direkt von unseren im Chemie-Tarifbereich beschäftigten Mitgliedern. Darum hat die IGBCE eine Umfrage unter ihren in der Chemie- und Pharmaindustrie beschäftigten Mitgliedern gestartet. Teilnehmen kann man in der „Meine IG BCE“-App unter „Mehr“ und „Meine Meinung“. Die Teilnahme dauert höchstens fünf Minuten. Zu gewinnen gibt es eine hochwertige Smartwatch. 

Die Umfrage dreht sich nicht nur um die Lage in den Betrieben und die persönliche Arbeitssituation der Kolleg*innen, sondern auch um die Frage der finanziellen Belastung durch die aktuell hohe Inflation. Vor allem wegen der höheren Energiekosten ist die Inflation erstmals seit langer Zeit in Deutschland über 4 Prozent geklettert – der höchste Wert seit 28 Jahren. Im Oktober erreichte der Wert gar 4,5 Prozent. 

»Es steht außer Frage, dass sich die Inflation auch in der künftigen Lohnentwicklung widerspiegeln muss. Denn zur Verteuerung gesellt sich angesichts von Nullzinsen noch eine drastische Entwertung des Ersparten«, sagt der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis und betont: »Wir als IGBCE werden nicht tatenlos zusehen, wie die Inflation das hart erarbeitete Geld der Beschäftigten in unseren Branchen auffrisst.«

Transparentes Verfahren mit klaren Forderungen

Mitte November trifft sich die Bundestarifkommission, um die Tarifforderungen zu diskutieren. Darauf basierend wird der Hauptvorstand der IGBCE die Forderungsempfehlung für die Tarifrunde vorlegen. Die Präsentation durch Ralf Sikorski folgt am 23. November um 12 Uhr und wird live auf igbce.de übertragen. In den darauffolgenden Monaten wird diese Empfehlung dann bundesweit in den Betrieben diskutiert

Drei Monate später, Ende Februar, wird die Bundestarifkommission dann, basierend auf den Rückmeldungen von den Beschäftigten, die Forderung beschließen. Anschließend starten die Gespräche zwischen IGBCE und Arbeitgebern in den regionalen Tarifbezirken. Ende März wird dann auch auf Bundesebene verhandelt. „Wie 2019 wollen wir ein starkes Ergebnis für die Beschäftigten verhandeln. Damit das gelingt, setzten wir auf eine breite Beteiligung durch unsere Mitglieder in den nächsten Wochen“, erklärt Natalie Mühlenfeld, IG BCE Bezirksleiterin Düsseldorf, abschließend.