Hohe Energiepreise machen der deutschen Wirtschaft schwer zu schaffen. Davon betroffen ist auch BASF Deutschland- einer der Großverbraucher des Landes. Wir geben einen Überblick, wo der Konzern in Erneuerbare Energien – und damit in die Zukunft – investiert.
Allein der Stromverbrauch am BASF-Standort Ludwigshafen macht rund ein Prozent (5,3 Terrawattstunden in 2022) des Stromverbrauchs in Deutschland aus (im Jahr 2022 rund 490,6 Terawattstunden); deutschlandweit lag der Bedarf des Unternehmens bei rund 5,9 Terrawattstunden. Hier könnte der Brückenstrompreis für eine enorme Entlastung des Unternehmens sorgen. Doch auch unabhängig davon investiert BASF in Erneuerbare Energien.
Im Mai, bei der diesjährigen Vollversammlung der Vertrauensleute der BASF SE in Ludwigshafen, sagte Arbeitsdirektorin Melanie Maas-Brunner, dass die BASF sich mit Windparks Grünstrom für die Zukunft sichern will. Doch auch auf Solarenergie baut das Unternehmen. Hier ein Überblick über die aktuellen Maßnahmen:
Der Windpark Hollandse Kust Zuid (HKZ) sowie der Windpark am entstehenden BASF-Standort Zhanjiang sind nach Unternehmensangaben die bisher größten BASF-Investitionen in erneuerbare Erzeugungsanlagen. Weitere Windparkprojekte befinden sich in der Vorbereitungsphase. Zusätzlich zu Eigeninvestitionen in erneuerbare Erzeugungsanlagen schließt BASF mit Partnern aus der Energiewirtschaft langfristige Grünstromlieferverträge ab (sog. „Power Purchase Agreements“, PPAs), auf Basis derer weiterer Zugang zu Strom aus erneuerbaren Quellen gesichert wird. Beispielsweise haben BASF und Ørsted im November 2021 einen Vertrag über die Lieferung von Offshore-Windenergie mit einer Laufzeit von 25 Jahren abgeschlossen. Mit dieser sogenannten Make- & Buy-Strategie will BASF Zugang zu ausreichend Strommengen aus erneuerbaren Quellen erhalten.
Der Windpark Hollandse Kust Zuid (HKZ) liegt zwischen Den Haag und Zandvoort etwa 18 bis 35 Kilometer vor der Nordseeküste. HKZ wird mit 1,5 GW Leistung der größte und der erste subventionsfreie Offshore-Windpark der Welt sein. Er befindet sich im Besitz von Vattenfall, BASF und Allianz.
Knapp zwei Jahre nach Baubeginn wurde im Juni 2023 die letzte der elf MW-Turbinen installiert. Die Turbinen werden nun final getestet und für die vollständige Inbetriebnahme vorbereitet. Der erste Strom des Offshore-Windparks wurde bereits im August 2022 erzeugt. Dies ist trotz laufender Tests möglich. Der produzierte Strom wird über ein Offshore-Umspannwerk an Land geleitet und dort ins Netz eingespeist.
Auch am BASF-Standort Schwarzheide tut sich vieles: Auf einer Fläche von 24 Hektar wurden ein Solarpark mit rund 52.000 Photovoltaikmodulen sowie ein Umspannwerk errichtet, um fortan grünen Strom für den Lausitzer Produktionsstandort von BASF zu liefern. Mit einer installierten Gesamtleistung von 24 Megawatt peak (MWp) und einer erwarteten Stromproduktion von 25 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr ist die Anlage weltweit das erste größere Solarkraftwerk, das BASF mit einem Partner realisiert.