Nach langen und schwierigen Verhandlungen haben sich IGBCE und Arbeitgeber gestern (24. Februar) in Göttingen in der dritten Tarifrunde auf einen Abschluss bei K+S geeinigt und damit Arbeitskampfmaßnamen abgewendet. Für die 10.000 Beschäftigten des Bergbauunternehmens bringt das Ergebnis eine durchschnittliche, dauerhafte Einkommenserhöhung in Höhe von 8,5 Prozent und zwei satte Einmalzahlungen.
Ihr Entgelt erhöht sich zum 1. April 2023 um einen Sockelbetrag in Höhe von 200 Euro und zum 1. April 2024 um weitere 2 Prozent. Zusätzlich hat die IGBCE durchgesetzt, dass die Ausbildungsvergütungen ab dem ersten Lehrjahr auf einen vierstelligen Betrag steigen und Auszubildende Einmalzahlungen in Höhe von 1500 Euro netto in zwei Raten erhalten.
IGBCE-Verhandlungsführer Moritz Hautmann betont: „Wir haben ein gutes Gesamtpaket vereinbart, das sich sehen lassen kann und mit dem die Beschäftigten ihren verdienten Anteil am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens erhalten.“ Wichtig sei neben der deutlichen, dauerhaften Entgelterhöhung, dass sie mit der Zahlung der steuer- und abgabenfreien 3000 Euro jetzt direkt im März entlastet würden.
Er ergänzt: „Das Ergebnis konnten wir nur erreichen, weil die Beschäftigten bereit waren, für den Abschluss zu streiten.“ In den Verhandlungen habe das den Unterschied gemacht. An den Standorten des K+S-Konzerns hatten mehrere Tausend Beschäftigte im Vorfeld der dritten Verhandlung mit betrieblichen Aktionen massiv den Druck auf die Arbeitgeber erhöht.
Die Einigung im Detail:
ab 1. März 2023:
ab 1. April 2023:
ab 1. März 2024:
ab 1. April 2024:
Zusätzlich ab dem 1. April 2023:
Auszubildende erhalten zum
1. April 2023:
1. Juli 2023:
1. März 2024:
Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 24 Monate, bis zum 31. Dezember 2024.
Im deutschen Kali- und Steinsalzbergbau arbeiten rund 10.000 Beschäftigte. Sie gewinnen und verarbeiten Kali und Salz in Bergwerken und Salinen. Das Salz wird im Winter als Streusalz für die Straßen genutzt und aus den Kalirohsalzen entstehen wichtige Kalium- und Magnesiumdüngemittel für die Landwirtschaft. Zusätzlich gibt es weitere mehr als hundert Verwendungsmöglichkeiten für Salz. Verkauft wird es unter anderem als Speise-, Gewerbe-, Auftau- und Industriesalz.
Der Tarifvertrag gilt für die Beschäftigten des Bergbauunternehmens K+S. Die meisten Beschäftigten arbeiten in den Werken im osthessischen Philippsthal (4000 Beschäftigte), in Zielitz bei Magdeburg (1800 Beschäftigte) und in Kassel (knapp 1000 Beschäftigte).