Die Vergütungen der mehreren tausend AVEU-Beschäftigten steigen stufenweise um insgesamt 10,5 Prozent. Zusätzlich erhalten sie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von bis zu 3200 Euro. Auf diesen Abschluss hat sich die IGBCE mit dem Arbeitgeberverband energie- und versorgungswirtschaftlicher Unternehmen e.V. (AVEU) verständigt.
Warnstreik beim EWN Entsorgungswerk für Nuklearanlagen in Lubmin
Nach einer langen, bis tief in die Nacht dauernden Verhandlung einigten sich beide Seiten am frühen Donnerstagmorgen (28. September 2023) in der zweiten Tarifrunde. Zum Arbeitgeberverband gehören 130 Betriebe in Ostdeutschland.
IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden betont: „Der Abschluss bringt den Beschäftigten dauerhaft ein spürbares Plus im Portemonnaie. Das haben sie sich verdient. Und angesichts der noch immer hohen Inflation ist das auch dringend nötig.“ Wichtig sei außerdem, dass die erste Entgelterhöhung sofort greife, die Beschäftigten also auch direkt von den gestiegenen Preisen entlastet würden.
Nieden hebt hervor: „Dieser Abschluss ist auch der Verdienst aller Kolleginnen und Kollegen, die an den Warnstreiks teilgenommen haben. Sie haben uns damit den Rücken in den schwierigen Verhandlungen gestärkt. Vielen Dank dafür!“ Hunderte Beschäftigte in der ostdeutschen Energiewirtschaft hatten ihre Arbeit niedergelegt, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Unter anderem waren Ende vergangener Woche die Beschäftigten des Entsorgungswerk für Nuklearanlagen (EWN) an den Standorten Lubmin und Rheinsberg für sechs Stunden im Streik. Anfang dieser Woche gingen rund 200 Beschäftigte der Städtischen Werke Magdeburg in den Warnstreik und auch die Beschäftigten der Netzgesellschaft Potsdam Energie und Wasser legten ihre Arbeit für mehrere Stunden nieder.
Der Abschluss im Detail:
Die IGBCE verhandelt gemeinsam mit ver.di für die mehreren tausend Beschäftigten in der ostdeutschen Energiewirtschaft mit dem Arbeitgeberverband energie- und versorgungswirtschaftlicher Unternehmen e.V. (AVEU). Zu diesem Arbeitgeberverband gehören 130 Mitgliedsunternehmen in Ostdeutschland, vor allem aus den Bereichen Strom, Gas, Fernwärme, Abwasser und Brennstoffe. Dazu zählen unter anderem die Stadtwerke Leipzig, die Thüringer Energie AG, die ENSO Energie Sachsen Ost AG, die Stadtwerke Weimar, die Stadtwerke Lutherstadt Wittenberg, die VNG AG und die Energie und Wasser Potsdam GmbH.