Tarifrunde AVEU

Hunderte Beschäftigte im Warnstreik

Hunderte Beschäftigte in der ostdeutschen Energiewirtschaft haben in den vergangenen Tagen ihre Arbeit niedergelegt. Die IGBCE hatte nach der ersten Tarifverhandlung zu Warnstreiks aufgerufen, um den Druck auf den Arbeitgeberverband energie- und versorgungswirtschaftlicher Unternehmen (AVEU) zu erhöhen.

Warnstreik AVEU Lubmin

Am Warnstreik bei den Städtischen Werke in Magdeburg beteiligten sich rund 200 Beschäftigte.

Foto: © IGBCE

Am 21. September legten die Beschäftigten des Entsorgungswerk für Nuklearanlagen (EWN) an den Standorten in Lubmin und in Rheinsberg ihre Arbeit nieder. Am 25. September gingen rund 200 Beschäftigte der Städtischen Werke Magdeburg in den Warnstreik und heute (26. September) streiken die Beschäftigten der Netzgesellschaft Potsdam Energie und Wasser. „Nur so können wir Bewegung in die Verhandlungen bringen und den Arbeitgebern zeigen, dass wir es ernst meinen“, so IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden.

Die erste Tarifverhandlung für mehrere tausend Beschäftigte in der ostdeutschen Energiewirtschaft war Mitte September ergebnislos vertagt worden. Die Arbeitgeber legten kein verhandlungsfähiges Angebot vor. Die IGBCE will in der diesjährigen Verhandlung eine Erhöhung der Vergütungen um zwölf Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich durchsetzen. Auszubildende und dual Studierende sollen monatlich mindestens 300 Euro mehr erhalten. Zweites wichtiges Ziel in dieser Tarifrunde: Für Gewerkschaftsmitglieder will die IGBCE einen Mitgliederbonus durchsetzen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.

„Die Warnstreiks in Lubmin und Rheinsberg und auch in anderen Teilen des AVEU-Tarifgebiets haben gezeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen hinter ihren Forderungen stehen und auch bereit sind, sie durchzusetzen“, sagt Anis Ben-Rhouma, Gewerkschaftssekretär der IGBCE im Bezirk Berlin-Mark Brandenburg. Swen Ohlert, ebenfalls Gewerkschaftssekretär der IGBCE im gleichen Bezirk, betont: „Die Beschäftigten der Energie- und Versorgungsunternehmen in der Tarifrunde AVEU sind den Anforderungen durch die Energiewende in vorderster Linie ausgesetzt. Sie haben ein sehr kräftiges Plus im Portemonnaie verdient. Dafür setzen wir an den Standorten des EWN in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg mit dem Warnstreik ein deutliches Zeichen!“

Insgesamt sind rund 130 Unternehmen im Arbeitgeberverband energie- und versorgungswirtschaftlicher Unternehmen AVEU, Tarifgruppe Energie/Versorgung/Umwelt organisiert. Der Schwerpunkt liegt in den ostdeutschen Bundesländern. Die Tarifverhandlungen werden von den Gewerkschaften IGBCE und ver.di gemeinsam geführt.

Die zweite AVEU-Tarifverhandlung findet am 27. September statt.

AVEU Warnstreik Potsdam 2

Bei der zentralen Streikkundgebung an der Potsdamer Zentrale der Energie und Wasser Potsdam (EWP) GmbH haben sich zahlreiche Beschäftigte der EWP und ihrer Schwestergesellschaft Netzgesellschaft Potsdam (NGP) eingefunden, um ihre Forderungen in der aktuellen Tarifrunde klar zu untermauern.

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Warnstreik AVEU September 2023 3

Warnstreik beim EWN Entsorgungswerk für Nuklearanlagen in Lubmin

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Warnstreik AVEU September 2023 4

Warnstreik beim EWN Entsorgungswerk für Nuklearanlagen in Lubmin

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AVEU Warnstreik Potsdam

Warnstreik an der Potsdamer Zentrale der Energie und Wasser Potsdam (EWP) 

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Warnstreik AVEU September 2023 2

Warnstreik beim EWN Entsorgungswerk für Nuklearanlagen in Lubmin

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Warnstreik AVEU September 2023 1

Warnstreik bei den Städtischen Werke in Magdeburg

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Warnstreik AVEU September 2023 5

Warnstreik beim EWN Entsorgungswerk für Nuklearanlagen in Rheinsberg

Foto: © IGBCE