Tagung in Haltern

Willkommenskultur stärken

Ende März fand im Bildungszentrum der IGBCE in Haltern am See das Demokratie- und Migrationspolitisches Forum statt. Fachleute aus Politik, dem QFC und der IGBCE sowie engagierte Funktionärinnen und Funktionäre sowie Mitglieder diskutierten zwei Tage lang intensiv über den Zustand unserer Demokratie und eine vielfältige Gesellschaft.

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Foto: © Dirk Baumbach

In den Vorträgen und Diskussionen wurde deutlich, dass wir alle eine Verantwortung haben, uns für die Demokratie einzusetzen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass es wichtig ist, die Vielfalt in unserer Gesellschaft anzuerkennen und zu fördern. Hierbei wurde ein starker Fokus auf die Willkommenskultur in Betrieben gesetzt. Gleichzeitig wurden auch die damit verbundenen Herausforderungen wie Integration, kultureller Austausch und soziale Gerechtigkeit intensiv mit betrieblichem Zusammenhang diskutiert. Mahmut Özdemir, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, und Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IGBCE, wiesen in ihren Beiträgen auf die Leistungen der Menschen mit Migrationshintergrund für Deutschland hin. Sie haben über ihren Zugang zu Arbeit, über den Betrieb eine neue Heimat hier in Deutschland gefunden und gehören zu uns.

Der erste Konferenztag endete mit einem gemeinsamen Fastenbrechen am Abend. Denn die Veranstaltung findet nicht nur in den internationalen Wochen gegen Rassismus statt, sondern auch im Fastenmonat Ramadan. Während des Ramadan fasten gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, um sich spirituell zu reinigen und näher zu Gott zu kommen. Zum Sonnenuntergang wird dann mit Familie und Freunden das Fastenbrechen zelebriert. „Bei der Planung der Veranstaltung war es uns wichtig, das Fastenbrechen zu integrieren. Es ist eine schöne Tradition des Zusammenkommens und den Zusammenhalt wollen wir ja auch mit unserem Demokratie- und Migrationspolitischen Forum stärken“, so Jennifer Mansey, Abteilungsleiterin Frauen/Diversity und Mitorganisatorin des Forums. 

Am zweiten Tag machte Oliver Heinrich, als Vorstandsmitglied zuständig für die Themen Frauen und Diversity deutlich, dass „in unserer IGBCE Mitglieder aus über 100 Nationen ihren Platz haben. Keinen Platz hingegen haben wir für Rassismus – weder im Betrieb, noch in unserer Gesellschaft!“

Danach ging es für die Teilnehmer*innen in Workshops. In den Seminaren war man sich einig, dass ein respektvoller und offener Umgang mit den Herausforderungen der Migration entscheidend ist, um eine wehrhafte Demokratie aufrechtzuerhalten. In Zeiten, in denen die Welt zunehmend globalisiert ist und Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen zusammenkommen, ist es von großer Bedeutung, dass Rassismus und Rechtspopulismus im Betrieb bekämpft werden. Auch wurden verschiedene Perspektiven und Best-Practice Beispiele beleuchtet, wie Religion und gelebte Vielfalt im Betrieb verankert sein können. Die Teilnehmer*innen der Tagung setzten sich außerdem mit der Frage auseinander, wie wir mehr Vielfalt in die IGBCE Gremien bringen.

Die Tagung zu Demokratie und Migration war ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Vielfalt und Inklusion im betrieblichen sowie gesellschaftlichen Kontext zu stärken. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass es notwendig ist, den Dialog zwischen verschiedenen Akteuren zu fördern und gemeinsam an Zukunftswegen zu arbeiten. Einige Arbeitsaufträge hat auch der interkulturelle Bundesarbeitskreis der IGBCE für seine Arbeit mitgenommen.