Monitor Digitalisierung 2021

Wie wirkt die Digitalisierung schon heute? IG BCE befragt eine Million Beschäftigte im zweiten Monitor Digitalisierung

Zum zweiten Mal nach 2019 startet die IG BCE eine umfassende Studie zum Stand der Digitalisierung an deutschen Arbeitsplätzen: Rund eine Million Beschäftigte sind dazu aufgerufen, sich am zweiten Monitor Digitalisierung zu.

Monitor Digitalisierung 2021 (1)

„Mit dem zweiten Monitor Digitalisierung wollen wir den Stand zu den Themenfeldern Arbeitsgestaltung, Arbeitsorganisation, Digitalisierung sowie Gesundheit und Wohlbefinden in den IG BCE-Betrieben ermitteln und die Veränderungen durch die Digitalisierung am Arbeitsplatz verstehen, um für Verbesserungen im Interesse unserer Beschäftigten eintreten zu können“, erklärt Natalie Mühlenfeld, IG BCE Bezirksleiterin Düsseldorf. Ziel ist es Unterstützungsansätze für die Beschäftigten zu entwickeln und bei der Diskussion über die Digitalisierung den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen um Arbeit human zu gestalten.

Große Unterschiede bei der Digitalisierung zwischen verschiedenen Berufsgruppen auch im selben Betrieb

Schon 2019 brachte der erste Monitor Digitalisierung umfassende Erkenntnisse: So bedeutet Digitalisierung für die Beschäftigten vor allem der Einsatz von Informations- und Kommunikations- sowie datenaufbereitenden Technologien im Betrieb. Produktionsnahe und messbezogene Technologien stehen dagegen noch am Anfang und werden nur selten eingesetzt. Als besonders groß beschrieben in der Folge die Kolleg*innen aus produktions- und techniknahen Jobs auch die Herausforderungen während die Mitarbeitenden in den Verwaltungen zuversichtlicher auf Digitalisierungsprozesse blickten. Insgesamt ergaben die Ergebnisse der Befragung deutlich größere Unterschiede zwischen den Berufsgruppen als zwischen den unterschiedlichen Branchen der IG BCE. „Die Beschäftigten berichten insgesamt vor allem von quantitativen Herausforderungen, hier müssen die Arbeitgeber also für eine gerechtere Lastenverteilung sorgen. Über qualitative Herausforderungen klagten sie hingegen nicht – im Gegenteil: Unsere Kolleg*innen fühlen sich gewappnet für den digitalen Wandel“, fasst Natalie Mühlenfeld weitere positive Ergebnisse der Befragung weiter zusammen.


Beschäftigte trauen sich digitalen Wandel zu

Etwas anderes beklagt die Bezirksleiterin hingegen: „Die Unternehmen machen aus dieser positiven Einstellung zur Digitalisierung viel zu wenig. Die Kommunikation der betrieblichen Digitalisierungsstrategie muss verbessert werden, sowie auch die Beteiligungsmöglichkeiten der Beschäftigten. Auch Weiterbildung zur Digitalisierung findet in zu geringem Ausmaß statt. Bislang bilden sich vor allem Beschäftigte in IT- sowie Leitungsfunktionen fort. Hier müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, damit alle Beschäftigten und Beschäftigtengruppen bei der Digitalisierung der Unternehmen mitziehen können. “



Entwicklungen bei der Digitalisierung durch Corona

Ob es in diesen Bereichen in den letzten beiden Jahren Verbesserungen gab und inwiefern sich die berufsgruppen-spezifischen Unterschieden angeglichen haben, soll nun der zweite Monitor Digitalisierung zeigen. Ein besonderer Fokus liegt dabei natürlich auch auf den durch Corona eingetretenen Entwicklungen: „In vielen gesellschaftlichen Bereichen war die Pandemie ein Treiber der Digitalisierung, auch an den Arbeitsplätzen. Wir wollen darum verstehen, welche neuen Entwicklungen durch Corona angestoßen und welche Trends beschleunigt wurden. Denn all das muss gemeinsam mit den Gewerkschaften und den Beschäftigten vor Ort fair gestaltet werden“, macht Natalie Mühlenfeld abschließend klar.


Durchgeführt wird die Befragung durch die Goodwork GmbH, eine Beratungsgesellschaft mit Sitz in Berlin. Die Teilnahme an der Befragung ist dabei von jedem internetfähigen Endgerät aus möglich, sie dauert 15 bis 20 Minuten unter monitor-digitalisierung.de begonnen werden. Die Befragung war eigentlich bis zum 31.12.2021 geplant, der Befragungszeitraum wurde aber bis zum 31. Januar 2022 verlängert. Die Vorstellung der Ergebnisse ist für das zweite Quartal 2022 vorgesehen. Erneut sollen auch Arbeitgeber und Betriebsräte dabei die Möglichkeit bekommen, Einzelauswertungen für ihr Unternehmen zu erhalten.