Frauenkonferenz des DGB NRW in Oberhausen

Wandel ist weiblich!

Unter dem Motto „Wandel ist weiblich!“ hat Ende Juni in Oberhausen die 21. Frauenkonferenz des DGB NRW stattgefunden. 80 Delegierte aus den acht Mitgliedgewerkschaften verabredeten dort die Leitlinien für die DGB-Frauenpolitik der nächsten vier Jahre. Auch eine siebenköpfige Delegation der IG-BCE Landesbezirke Westfalen und Nordrhein war dabei.

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Foto: © Thomas Range

Der Tenor der Konferenz war deutlich: Frauen müssen endlich die gleichen Chancen und die gleiche Entlohnung erhalten wie Männer. Denn obwohl Frauen bessere und höhere Bildungsabschlüsse vorweisen, verdienen sie durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer und arbeiten fast doppelt so häufig zu einem Niedriglohn. Frauen erledigen nach wie vor einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit und sind seltener in Führungsetagen anzutreffen. Frauen sind daher deutlich häufiger von Altersarmut betroffen als Männer.

Klar ist: Der Wandel kommt nicht von allein. Es braucht eine gemeinsame Anstrengung von Politik und Gesellschaft, damit unsere Arbeitswelt gerechter wird. Positive Signale wie das Führungspositionen-Gesetz, einen langsamen Anstieg der Elternzeit-Quote von Männern und einen etwas geringeren Gender-Pay-Gap als noch vor einigen Jahren sind wichtig, aber nur ein Fortschritt in Trippelschritten – während es in einigen Bereichen Rückschritte gibt: Die Corona-Pandemie beispielsweise hat erwerbstätige Frauen wesentlich härter getroffen als Männer und überkommend geglaubte Rollenbilder wieder verfestigt.

Die Delegierten beschlossen auf ihrer Konferenz deshalb einstimmig den Antrag des Bezirksfrauenausschusses und forderten eine gleichberechtigte Verteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit, eine Stärkung der Tarifbindung, eine verbesserte Alterssicherung von Frauen und die gleiche Teilhabe an der politischen Macht.