Bezirk Leipzig

LEAG Tarifverhandlungen festgefahren

Über tausend LEAG-Beschäftigte haben sich am 26. April an den Kraftwerken und Tagebauen des Energieunternehmens in der Lausitz und in Mitteldeutschland versammelt, um ihrem Ärger Luft zu machen. Allein 500 demonstrierten im Industriepark Schwarze Pumpe in @Spremberg (Spree-Neiße) und 100 Teilnehmer im Kraftwerk Lippendorf für höhere Löhne. Sie schwenkten wütend Fahnen und machten Lärm, weil die Arbeitgeber die Tarifverhandlungen blockieren und der Forderung nach einer tabellenwirksamen Entgelterhöhung nicht nachkommen.

LEAG Tarifverhandlungen
Foto: © Bezirk Leipzig

Der Stand: Die Verhandlungen für die rund 7200 Beschäftigten des zweitgrößten deutschen Stromerzeugers sind festgefahren. Die zweite, von Beginn an durch Konfrontation geprägte, Gesprächsrunde bei der LEAG, wurde am 13. April ohne Ergebnis beendet. Eine dritte Verhandlungsrunde sagte die IGBCE-Tarifkommission ab und rief stattdessen zu Protestaktionen vor dem Industriepark Schwarze Pumpe und an den Kraftwerken Jänschwalde, Boxberg und Lippendorf auf. Die IGBCE hat die Arbeitgeber aufgefordert, bis zum 29. April ein realitätsnahes Angebot vorzulegen.

IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden unterstreicht: „Tun sie das nicht, müssen wir Arbeitskampfmaßnahmen einleiten.“ Die Fronten bei den Verhandlungen sind also verhärtet, die 𝑷𝒓𝒐𝒕𝒆𝒔𝒕𝒂𝒌𝒕𝒊𝒐𝒏𝒆𝒏 könnten nur der Anfang sein und 𝑾𝒂𝒓𝒏𝒔𝒕𝒓𝒆𝒊𝒌𝒔 folgen.

Die IGBCE fordert, die Vergütungen um sieben Prozent anzuheben (Auszubildende entsprechend). Sie will außerdem die Freistellungstage für IGBCE-Mitglieder dauerhaft festschreiben. Die Arbeitgeber beharren bisher hingegen auf einer Nullrunde bei Löhnen und Gehältern und bieten stattdessen eine Einmalzahlung in Höhe von 600 Euro an. Zusätzliche Freistellungstage für IGBCE-Mitglieder soll es ihrem Ermessen nach künftig nicht mehr geben.

„Wir wollen endlich richtig in die Verhandlungen gehen. Aber die Arbeitgeber weigern sich, eine Erhöhung der Entgelttabelle mit uns zu besprechen. Stattdessen lehnen sie sämtliche unserer Forderungspunkte kategorisch ab“, so Nieden und ergänzt: „Die Arbeitgeber ignorieren völlig die aktuelle Situation und die hohen Inflationsraten, die unserer Kolleginnen und Kollegen hart treffen.  Gleichzeitig liefen die Tagebaue und Kraftwerke der LEAG seit Monaten auf Hochtouren.“ Er hebt hervor: „Die Beschäftigten haben geliefert. Sie brauchen jetzt Entlastung. Sie verdienen eine saftige Erhöhung der Entgelttabelle.“