IGBCE Kelheim-Zwiesel

"Seriöse Verhandlungen sehen anders aus!" - Zweite Tarifaktion bei Antolin in Straubing

Am 15. Juni fand eine weitere Tarifaktion vor den Toren des Automobilzulieferers Antolin in Straubing statt. Zahlreiche Mitarbeiter*innen setzten einmal mehr ein Zeichen für einen neuen, tragfähigen Haustarif und Gute Arbeit.

2. Tarifaktion Antolin Straubing
Foto: © IGBCE Kelheim-Zwiesel

Der Vorschlag der Werkleitung, den alten, nachwirkenden Haustarif in punkto Leistungsniveau wiedereinzusetzen, war, wie sich zwischenzeitlich herausgestellt habe, nicht ernst gemeint. Stattdessen sehe man sich immer neuen Forderungen gegenüber, die weitreichende Absenkungen des derzeitigen Niveaus beinhalten würden. Der Verhandlungsführer der Kunststoffgewerkschaft IGBCE, Christian Schlag, erteilte diesem Vorgehen eine klare Absage: „Wir sind nicht dafür angetreten, mit dem Arbeitgeber einen Sanierungstarif zu vereinbaren. Dies haben wir von Anfang an deutlich gemacht. Eine Absenkung des derzeitigen Leistungsniveaus wird es mit uns nicht geben! Die jüngste Übermittlung neuer Tarifentwürfe mit völlig neuen Forderungen von Arbeitgeberseite ist ein starkes Stück. Seriöse Tarifverhandlungen sehen anders aus“, monierte Schlag. Nächste Woche würden die Haustarifverhandlungen in eine entscheidende Phase gehen. Im Nachgang seien Arbeitskampfmaßnahmen nicht mehr ausgeschlossen, so Schlag weiter.
Der Betriebsratsvorsitzende Johann Weiß stellte fest, dass die Belegschaft ihren Anteil über den Sanierungstarif von 2016 geleistet habe. Dies habe man offensichtlich mittlerweile vergessen, obwohl diese „Sanierung“ bis Ende 2019 gelaufen sei. „Angesichts der stark gestiegenen Verbraucherpreise wären weitere Einschnitte weder vermittelbar, noch angemessen. Wir fordern ein modernes, tragfähiges Haustarifpaket und die Übernahme der Entgelterhöhungen aus dem Flächentarif“, betonte Weiß.
Unterstützung für die Tarifaktion kam vom DGB Niederbayern in Person der DGB-Sekretärin Bettina Blöhm. Blöhm überbrachte die solidarischen Grüße des DGB. Sie stellte heraus, dass es nun an der Zeit sei auch bei Antolin in Gute Arbeit und in die Belegschaft zu investieren. Nur so könne man die Arbeitskräfte halten und neue, dringend benötigte Fachkräfte gewinnen. „Wir sind keine Bittsteller“, stellte Blöhm fest, „wenn konsequent gekämpft wird, können wir gemeinsam das erreichen, was ihr durch eure gute Arbeit verdient.“