IGBCE Kelheim-Zwiesel

Tarifrunde Kunststoff 2022 - Investition in Arbeitnehmer*Innen dringend erforderlich!

Am 14. Juni fand eine Tarifaktion vor den Toren der Deceuninck Germany GmbH in Bogen statt. Zahlreiche Mitarbeiter*innen der Firmen Deceuninck, Wallstabe und Gabo setzten gemeinsam mit der Kunststoffgewerkschaft IGBCE ein Zeichen für ihre aktuellen Tarifforderungen.

Foto Tarifaktion Kunststoff 2022
Foto: © IGBCE Kelheim-Zwiesel

Seit Ende April läuft die diesjährige Tarifrunde Kunststoff Bayern. Ein Arbeitgeberangebot gibt es bis zum heutigen Tage nicht. Der Verhandlungsführer von Seiten des IGBCE-Landesbezirks Bayern, Gerd Hammerl, stellte fest, dass laut einer Betriebsräteumfrage sowohl Auftrags-, Umsatz, als auch Ertragslage der Unternehmen überwiegend positiv seien und die steigenden Kostenbelastungen der Unternehmen bislang gut durch Preisanhebungen kompensiert werden konnten. „Die Unternehmen sind gut beraten auch in ihre Beschäftigten zu investieren. Wir werden nicht lockerlassen und halten an unseren Forderungen fest“, bekräftigte Gerd Hammerl.
Markus Kiefl, der die Arbeitnehmer*innen in der kleinen Tarifkommission vertritt, stieß ins selbe Horn: „Wir stehen geschlossen hinter den Tarifforderungen der IGBCE! Mehrere Firmen, nicht zuletzt Deceuninck, loben „Kopfprämien“ für neue Arbeitskräfte aus, gleichzeitig lassen sie sich lediglich auf eine minimale Entgelterhöhung ein. Diese potentielle Erhöhung ist so minimal, dass sie selbst davon Abstand nahmen, diese als Arbeitgeberangebot zu formulieren. Das passt nicht zusammen und wird den demographischen Herausforderungen nicht gerecht“, meinte Kiefl.
Christian Schlag, IGBCE-Sekretär vor Ort und zuständig für die Firmen Deceuninck sowie Gabo und Wallstabe in Niederwinkling, sprach von einer tarifpolitischen Mottenkiste der Arbeitgeber, die verkündet hätten, man müsse nun u.a. in die Digitalisierung investieren und könne kein Geld „verteilen“. Dies sei angesichts der stark gestiegenen Verbraucherpreise kontraproduktiv und werde der Leistung der Beschäftigten nicht gerecht.
Die IGBCE fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um durchschnittlich 6,5 Prozent, Investitionen in die Ausbildung und die Förderung aktiver Sozialpartner. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.