Deceuninck-Beschäftigte kämpfen für fairen Sozialplan
Am 23. Februar 2024 fand die vierte Verhandlung über einen Interessenausgleich und Sozialplan bei Deceuninck in Bogen statt. Nachdem für die Arbeitnehmerseite keinerlei Bestrebungen erkennbar seien die Firma zu verkaufen, um auf diesem Wege Arbeitsplätze in der Region zu halten, ist der Deceuninck-Betriebsrat bereits im Januar in Sozialplanverhandlungen eingetreten.
„Aufgrund der schleppenden, vergleichsweise planlosen Verhandlungen“, so Gewerkschaftssekretär Christian Schlag, „und der Absicht des Deceuninck-Konzerns unangemessene Sozialplan-Leistungen zu gewähren, machten die Beschäftigten am Rande der vierten Verhandlung ihrem Unmut lautstark Luft.“
Der Konzern habe über Jahre hinweg Kosten in Bogen „abgeladen“. „Wenn nun bei Abfindungen über Gebühr gespart werden soll und darauf gepocht wird, dass sich die Beschäftigten auf einen bescheidenen Nachteilsausgleich einlassen, so entzieht man sich der Verantwortung gegenüber den Belegschaften in Bogen und Hunderdorf!“
Markus Kiefl, Betriebsratsvorsitzender und IGBCE-Bezirksvorstand, moniert, dass unwirtschaftliches Arbeiten in Kauf genommen worden sei und Vorschläge des Betriebsrats zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungssicherung ungehört verhallt seien. Bogen sei wiederholt zugunsten ausländischer Standorte belastet worden, durch schadhafte interne Lieferungen und die Abarbeitung von Aufträgen für Polen. Im Übrigen stelle sich für ihn die Frage, wie eine Schließung der deutschen Standorte mit der Aussage der Arbeitgeberseite vereinbar sei, der deutsche Markt sei ein maßgeblicher Faktor für den Geschäftserfolg.
Für die Beschäftigten bei Deceuninck bleibt vorerst vieles offen, man werde aber keinesfalls gute Miene zum bösen Spiel machen, stellt Kiefl fest.
Warnwesten entlang des Deceuninck Zauns