Tarifrunde Papier

Verhandlungen vertagt

Ernüchterndes Ende der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die 40.000 Beschäftigten der Papierindustrie. Nach einem mehr als zwölfstündigen Verhandlungsmarathon in Potsdam wurden die Gespräche zwischen IG BCE und der Verhandlungsdelegation der Vereinigung der Arbeitgeberverbände der Deutschen Papierindustrie (VAP) am späten Donnerstagabend ohne Ergebnis unterbrochen.

2. Tarifrunde Papier (1)

Die Bundestarifkommission der IG BCE

Foto: © Mandy Klötzer

Die Bundestarifkommission lehnte das Angebot der Arbeitgeberseite einstimmig ab. Nun geht es in die dritte Runde, ein Termin steht noch nicht fest.

Die Verhandlungen seien an der unnachgiebigen Haltung der Arbeitgeberseite gescheitert, sagte IG-BCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn. „Die Arbeitgeber sind uns bei den materiellen Forderungen kein Stück entgegengekommen“, sagte er. Die Vertreter des VAP hätten lediglich ein Einkommensplus von 1,3 Prozent auf 17 Monate sowie eine Bonuszahlung von 300 Euro für sieben Monate für die Leistungen der Beschäftigten während der Corona-Pandemie angeboten. Das entspreche nicht einmal einem Inflationsausgleich und sei inakzeptabel, so Weißenborn. „Es ist noch schlechter gekommen als wir befürchtet haben“, sagte Thomas Lampart, Mitglied der kleinen Tarifkommission. Frank Gottselig, ebenfalls Mitglied der kleinen Tarifkommission, erklärte: „Unsere Kollegen haben mehr verdient, als die uns angeboten haben.“ Das Angebot zu Einkommenssteigerungen sei „einfach nicht akzeptabel“, so Alois Soring, Mitglied der kleinen Tarifkommission. Zwar wäre wohl ein Eckpunktepapier für einen neuen Entgeltrahmentarifvertrag möglich gewesen, erläuterte Weißenborn. Dieser hätte aber eine umfangreiche Ausgestaltung in weiteren Verhandlungen nach sich gezogen.

Eindrücke von der 2. Verhandlungsrunde

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