Ratgeber Leben

Reiche Ernte in der Stadt

Grüne Inseln statt grauen Betons: In der Stadt soll es blühen und sprießen. Dafür wird gegraben und gesät, gejätet und geerntet – im Großen und im Kleinen.

Porträt einer Urban Gardening-Lehrerin und ihrer jungen Schüler auf einem Dachgarten, die in die Kamera schauen.
Foto: © iStock-vm

Grüne Oasen in Städten sind wichtiger denn je. Denn die Städte wachsen rasant. Nach Angaben des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung lebt derzeit rund die Hälfte der Weltbevölkerung in städtischen Siedlungen. 1950 lag dieser Wert noch bei etwa 30 Prozent. Bis 2050 – so die Prognose – werden es weltweit zwei Drittel der Menschen sein (Studie: Globale Bevölkerungsentwicklung 2021). Dabei ist die städtische Vegetation in den Ballungszentren (überlebens)wichtig: Sie wirkt als Schadstofffilter und reguliert im Sommer die hohen Temperaturen. Sie reduziert Verkehrs- sowie Baulärm, und sie schafft Ruhepole für Erholung.

Kein Wunder, dass das Urban Gardening – also das Gärtnern in der Stadt – immer beliebter wird. So bringt im privaten Refugium die Bepflanzung auf den Balkonen und Terrassen ein Stück Natur ins eigene Heim: Basilikum und Sonnenblumen, Tomaten und Pflücksalat, Erdbeeren und sogar Kartoffeln bekommen ihr Plätzchen. Dabei macht Enge erfinderisch: Wer nur wenige Quadratmeter für Pflanzkübel und Kisten hat, nutzt Hochbeete und Balkonkästen. Auch vertikale Pflanzsysteme aus Paletten, hängenden Töpfen, Pflanztaschen oder stapelbaren Topfmodulen sind Alternativen.

Grüner Daumen ganz groß

Doch nicht nur im Kleinen sprießen zarte Pflänzchen: Immer mehr Städter*innen möchten ihre Sehnsucht nach einer Minioase mitten in der City auf größerer Fläche stillen. Zahlreiche Urban-­Gardening-­Projekte zeigen bundesweit, dass es dafür verschiedene Mög­lich­keiten gibt.

Ganz traditionell blüht und gedeiht es in den Schrebergärten. Noch vor ein paar Jahren hatte die organisierte Parzelle mit einem Spießerimage zu kämpfen, mittlerweile gibt es in vielen Vereinen sogar einen Aufnahmestopp. Spätestens seit der Pandemiezeit ist das Schrebern in. Das bestätigt auch die Statistik: In Deutschland begrünen etwa fünf Millionen Menschen in etwas mehr als einer Million Kleingärten ihre eigenen Beete. Das Spießerimage hat das Gärtnern dabei schon weitestgehend abgelegt – und auch immer mehr junge Leute entdecken dieses Stück Natur für sich und ihre Familien.

Doch es muss nicht unbedingt der eigene Kleingarten sein. Wie wäre es mit einem Gemeinschaftsgarten, in dem jede*r eigenes Gemüse anbauen kann, man dabei aber nicht ganz für sich allein vor sich hin buddeln muss? Unter ­www.gartenpiraten.net sowie ­www.urbane-gaerten.de findest du eine Übersicht über bestehende Projekte.

In fünf Schritten zum Gemeinschaftsgarten

Wir zeigen dir, wie das geht.