Bezirk Ludwigshafen - Stellenabbau Raschig

Raschig Ludwigshafen will 20 Jobs streichen

Schocknachricht für die rund 150 Beschäftigen von Raschig. Bei dem Ludwigshafener Chemieunternehmen sollen 20 Stellen in der Sparte Chemie gestrichen werden. Bei der Betriebsversammlung überbrachte, anstelle der Geschäftsleitung, der Betriebsrat die schlechte Botschaft. Denn aus der Führungsriege war keiner zur Versammlung erschienen. Ein absolutes No-Go für den anwesenden Gewerkschaftssekretär der IGBCE, Fabian Haag: „Hier fehlt es an jeglicher Wertschätzung für die Mitarbeitenden, die zeitweise schon jahrelang im Unternehmen beschäftigt sind!“ 

Die Mitteilung vom Stellenabbau schlug ein, wie eine Bombe: Während sich zurzeit alle auf eine besinnliche Vorweihnachtszeit vorbereiten, bangen bei Raschig in Ludwigshafen jetzt circa 20 Mitarbeiter:innen um ihren Job und ihre Zukunft. Der Betriebsratsvorsitzende Eugen Fitzner bestätigte auf Nachfrage, dass er die Hiobsbotschaft den Beschäftigten der Sparte Chemie anstatt der Geschäftsleitung mitgeteilt hat: „Die Kollegen und Kolleginnen müssen ja informiert sein. Das ist unsere Pflicht als Betriebsrat und das sind für ihnen schuldig!“ Die Betroffenheit ist groß bei den Beschäftigten der Chemiesparte.  

„Hier müssen wir klare Kante zeigen“, sagt IGBCE-Bezirksleiter Gunther Kollmuß und hat wenig Verständnis für die Handlung der Unternehmensleitung: „Wenn man schon Stellen abbauen will, sollte man zumindest den Mut haben, es den Kolleg:innen persönlich ins Gesicht zu sagen!“ 

Auch ist er wenig von der Sinnhaftigkeit des Stellenabbaus überzeugt: „Das deutet nicht gerade auf eine langfristige und zielgerichtete Lösung hin. Dieser Stellenabbau erscheint eher eine kurzfristige Aktion zu sein, die nicht klar überdacht wurde.“  

Auf Unverständnis bei der IGBCE stößt auch, dass das Unternehmen keine Kurzarbeit angemeldet hat. Aufgrund mangelnder Aufträge wird seit 1. September nicht mehr produziert. „Trotzdem kommen die Kollegen täglich zur Arbeit“, berichtet Eugen Fitzner. Fabian Haag, der Raschig schon seit Jahren betreut, ist entsetzt und wütend: „Die amerikanische Firmenspitze verzichtet einfach auf Kurzarbeit. Dabei könnten damit, gerade in der angespannten Situation, Arbeitsplätze erhalten bleiben. Statt mit uns gemeinsam nach Lösungen zu suchen, will man lieber Leute entlassen!“