Wasserstoff
Foto: © IGBCE
Wasserstoff-Wirtschaft zum Durchbruch bringen!

Wasserstoff als Schlüssel zum Umbau der Industrie

Bis 2045 muss die deutsche Industrie klimaneutral sein. Das Erdgas, das Öl und die Kohle, die heute für die Produktion benötigt werden, müssen dafür vollständig durch nachhaltige Energiequellen ersetzt werden. Ein großer Teil der Prozesse kann dabei direkt auf Strom umgestellt werden. In der Chemischen Industrie gibt es aber auch Prozesse, für die weiterhin stoffliche Energieträger benötigt werden. Darüber hinaus dienen Öl und Gas als Rohstoffe für die Produktion von Basis-Chemikalien. Klimaneutral erzeugter Wasserstoff muss in Zukunft beide Funktionen übernehmen: Als Energieträger und als Grundstoff der Chemischen Industrie.

Als Speicher- und Transportmedium für Energie wird Wasserstoff auch in anderen Sektoren dringend benötigt. Schätzungen gehen von einem langfristigen Bedarf von bis zu 800 TWh Wasserstoff pro Jahr in Deutschland aus. Für die Produktion sind dabei riesige Mengen an Strom aus erneuerbaren Energien notwendig. Und die Krise der Gasversorgung macht den schnellen Ausbau der Wasserstoff-Wirtschaft noch dringlicher.

Unsere Perspektive: Standorte und Beschäftigung sichern

Der klimaneutrale Umbau der chemischen Industrie muss Standorte und Beschäftigung in Deutschland und Europa sichern. Der Aufbau der Wasserstoff-Produktion und -Infrastruktur muss dafür deutlich beschleunigt werden. Elektrolyse-Kapazitäten für die Produktion müssen vorrangig in bestehenden Clustern der Chemischen Industrie und an Raffinerie-Standorten geschaffen werden. Damit können der örtliche Bedarf gedeckt, qualifizierte Arbeitskräfte eingesetzt und Wertschöpfungsketten erhalten werden. Produktionsanlagen, die mit fossilen Energieträgern arbeiten, dürfen erst abgeschaltet werden, wenn die klimaneutralen Alternativen betriebsbereit sind.

Deshalb fordert die IGBCE:

  • Massive öffentliche Förderung der Wasserstoff-Produktion in Deutschland
  • Deutliche Beschleunigung des Ausbaus von Wind- und Solarenergie zur Deckung des Strombedarfs für Elektrolyse
  • Abschluss weiterer Abkommen zum Wasserstoff-Import aus dem Ausland
  • Konsequenter Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur in ganz Deutschland mit Einbindung in das europäische Netz
  • Zügige Anpassung des Energiewirtschaftsgesetzes für Wasserstoff-Leitungen
  • Erhalt der deutschen Standorte für Grundstoffchemie
  • Umbau der Raffinerie-Standorte zur Erzeugung synthetischer Kraftstoffe
  • Vorrang der industriellen Nutzung von Wasserstoff vor der thermischen Nutzung in anderen Sektoren
  • Sozial gerechte Finanzierung des klimagerechten Umbaus der Industrie

Der Umbau gelingt nur gemeinsam. Wir brauchen mehr Mitbestimmung auch beim Thema Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Dafür steht die IGBCE.

Weitere Informationen:

Broschüre: Wasserstoff als Schlüssel (doppelseitig)
Broschüre: Wasserstoff als Schlüssel (einseitig)

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