Private Energiewirtschaft

Private Energiewirtschaft: Zweite Tarifverhandlung mit Demonstration gestartet

Laut ist es heute Morgen vor Beginn der zweiten Verhandlung der Tarifgruppe Energie in Berlin geworden. Rund 400 Beschäftigte sind dem Aufruf von IGBCE und ver.di gefolgt und haben um 9 Uhr mit einer Demonstration vor dem Verhandlungshotel am Alexanderplatz den Druck auf die Arbeitgeber erhöht.

Demo Tarifverhandlungen Private Energiewirtschaft
Foto: © Merlin Nadj-Torma

Mit Transparenten, Fahnen und Pfeifen machten sie ihrem Ärger über den bisherigen Verlauf der Verhandlungen Luft. Dafür waren die Beschäftigten, die unter anderem bei der E.DIS und Avacon arbeiten, mit Bussen aus Fürstenwalde, Stralsund oder Oschersleben-Schöningen angereist. Die Zehntausenden Beschäftigten in dem Tarifbereich arbeiten zum Großteil bei dem Energiekonzern E.ON. und dessen Tochtergesellschaften.

„Wir erwarten jetzt Bewegung von den Arbeitgebern“, betonte IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden vor der zweiten Tarifrunde. Nach dem enttäuschenden Verhandlungsauftakt Anfang März erhoffe er sich von Arbeitgebern ein deutlich verbessertes Angebot, das die anstrengende Arbeit der Beschäftigten wertschätze. „Der E.ON.-Konzern hat im vergangenen Jahr hohe Gewinne eingefahren. Die Beschäftigten verdienen ihren gerechten Anteil daran.“

IGBCE und ver.di fordern in der gemeinsamen Tarifverhandlung ein Vergütungsplus von 13 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten – mindestens aber 550 Euro mehr pro Monat. Auszubildende sollen 300 Euro mehr pro Monat erhalten. Zudem sollen alle Auszubildenden nach 2024 übernommen werden. Die IGBCE will außerdem für Gewerkschaftsmitglieder einen zusätzlichen finanziellen Vorteil herausholen.

Verhandelt wird für die Beschäftigten des Energiekonzerns E.ON. und den zum Konzern gehörigen Energieunternehmen Avacon, PreussenElektra, E.DIS und EnviaM sowie bei dem Übertragungsnetzbetreiber TenneT.  

Über den weiteren Verlauf der heutigen Verhandlung werden wir Sie auf dem Laufenden halten. Voraussichtlich werden sich die Gespräche bis in den späten Nachmittag oder Abend ziehen.