Mehr als 2000 LEAG-Beschäftigte im Warnstreik

Mehr als 2000 LEAG-Beschäftigte im Warnstreik: "Eindrucksvolles Signal der Stärke und Entschlossenheit"

Mehr als 2000 Mitarbeitende der LEAG sind am heutigen Freitag dem Aufruf der IGBCE gefolgt und haben für sechs Stunden die Arbeit niedergelegt, um in den aktuellen Tarifverhandlungen den Druck auf den Lausitzer Energiekonzern zu erhöhen.

Streik bei LEAG
Foto: © Thomas Goethe

Der Warnstreik startete mit Beginn der Frühschicht ab 5:00 Uhr an allen Kraftwerks- und Tagebau-Standorten der LEAG. Am Vormittag machten sich die Streikenden in dezentralen Demozügen auf den Weg zur Großkundgebung im Industriepark Schwarze Pumpe. Sie trugen Banner mit Aufschriften wie "Wir wehren uns", "Frust durch Reallohnverlust" oder "Mitarbeiter-Nutzungsbedingungen: +12%". Für die Energieproduktion waren Notbesetzungen eingerichtet worden.

"Die Beschäftigten haben heute ein eindrucksvolles Signal der Stärke und Entschlossenheit in Richtung LEAG-Management gesendet", sagte IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden. Niemand hier werde sich angesichts gewaltiger und dauerhafter Preissteigerungen mit Einmalzahlungen abspeisen lassen - und seien sie noch so hoch.

"LEAG macht Mega-Gewinne, und der Strom aus der Lausitz wird noch auf Jahre hinaus händeringend gebraucht: Das Geld für nachhaltige, tabellenwirksame Entgelterhöhungen ist also da", machte Nieden klar. "Wenn das Management nicht bald nachlegt, wird dies nicht der letzte Warnstreik gewesen sein."

Die IGBCE-Tarifkommission fordert für die 7200 LEAG-Beschäftigten, dass die Vergütungen auf Dauer um 12 Prozent, mindestens jedoch um 400 Euro, in der Entgelttabelle steigen. Die Vergütungen für Auszubildende sollen überproportional erhöht werden. Außerdem soll eine zusätzliche Leistung für IGBCE-Mitglieder verhandelt werden, die eine flexible Nutzung von Zeit oder Geld ermöglicht. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen.

In der zweiten Verhandlungsrunde vergangenen Mittwoch hatte die LEAG zusätzlich zur bereits in der ersten Runde avisierten tariflichen Inflationsausgleichsprämie von 1500 Euro eine weitere Einmalzahlung von 8500 Euro angeboten, jedoch keine nachhaltige, tabellenwirksame Entgeltsteigerung.