RPS-Delegation in Hannover

Kongress: Forderung nach Ausbildung

Auf dem 7. ordentlichen Gewerkschaftskongress der IGBCE zeigte die Delegation aus dem IGBCE-Landesbezirk Rheinland-Pfalz/Saarland (RPS) Flagge - und setzte die Themen. 

Kongress

Die Delegierten des Landesbezirks auf dem 7. Ordentlichen Kongress.

Foto: © Nicole Strasser

Für Marcel Schäfer, Vorsitzender des Landesbezirksjugendausschusses, läuft die Ausbildung in der chemischen Industrie derzeit alles andere als rund. Auch wenn der Landesbezirk seine Ausbildungszahlen halten konnte, kritisierte Schäfer auf dem Kongress: „Wir verzeichneten 2020 ein Minus an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Erstmals seit der deutschen Einheit ist die Zahl unter die 500.000er-Marke gefallen. Es sieht für 2021 nicht besser aus, leider.“ Deshalb redete er den Arbeitgebern ins Gewissen: „Sie brauchen die Fachkräfte für die Zukunft. Machen Sie Ihren Job, und nehmen Sie die Verantwortung verdammt noch mal ernst.“

Der Applaus der rund 400 Delegierten war ihm sicher. Schäfer warb zugleich dafür, die Start-in-den-Beruf-Programme zu überarbeiten. Dem schloss sich Katrin Edinger, Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung der BASF SE, an: „Abiturient*innen auf Start-Programme zu setzen, weil sie für eine Ausbildung noch nicht geeignet sind, ist für uns ein Zeichen fehlender Motivation von Unternehmen, richtig ausbilden zu wollen“, brandmarkte sie – ebenfalls unter Beifall. „Dadurch fehlen diese wichtigen Plätze den jungen Menschen, für die sie gedacht sind und die sie dringend benötigen, um danach eine Ausbildung starten zu können.“

Gleichzeitig diskutierten die Landesdelegierten auf dem Kongress viele gesellschaftspolitischen Themen mit – etwa die Pflege. Monika Weisgerber-Bastuck, Mitglied im Bezirksfrauenausschuss Saarbrücken, schilderte den Hintergrund des von ihrem Gremium eingebrachten Antrags. „Er verfolgt zum einen das Ziel, eine gesetzliche Regelung für die Freistellungsmöglichkeiten und die Finanzierung der Pflegezeit von pflegenden Angehörigen zu schaffen. Zum anderen sollen, zumindest, bis der Gesetzgeber endlich handelt, tarifliche Instrumente genutzt werden.“