Sonderticker Conti KW 40/20

Kalter Kapitalismus

Kalter Kapitalismus +++ Ticker Nachrichten +++ Tausende Conti-Beschäftigte haben in den vergangenen Tagen gegen die Pläne des Vorstands demonstriert. Der Protest wird weitergehen: Am Mittwoch beschloss der Aufsichtsrat, den Kahlschlag einzuleiten.

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Foto: © IG BCE Bezirk Hannover

Continental plant, sich Stück für Stück aus Deutschland zu verabschieden. Das hat der Aufsichtsrat am 30. September beschlossen. In den Tagen zuvor fanden in Hannover, Aachen und Frankfurt Demonstrationen statt. Hier war eindrucksvoll zu sehen: Die Belegschaften und ihre Gewerkschaften werden den geplanten Arbeitsplatzabbau nicht kampflos hinnehmen.

Hannover, 29. September: Auf der „Plaza der Expo 2000“ treffen sich über 2.500 Menschen am Rande der Aufsichtsratssitzung. Sie werfen dem Continental-Vorstand vor, konzeptlos, hilflos und respektlos in die Zukunft zu gehen. Eine „Karte des Kahlschlags“ zeigt die Ausmaße: 13.000 Arbeitsplätze an vielen ContiStandorten sollen wegfallen. Dem Vorstand wird eine Petition mit 28.620 Unterschriften gegen die Kahlschlag-Pläne übergeben. Zuvor findet IG BCE-Vorsitzender Michael Vassiliadis deutliche Worte: „Was heute hier beraten wird, ist nicht einfach ein Aufsichtsratsbeschluss. Hier entscheidet ein deutscher Vorzeigekonzern darüber, ob er den Pfad der sozialen Verantwortung verlässt.“

Aachen, 26. September: Mehr als 1.500 Menschen ziehen vom Conti-Reifenwerk in die Innenstadt. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet wirft den Conti-Verantwortlichen vor, gegen alles zu verstoßen, „was auch zur Tradition des Miteinanders von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Politik gehört“ . Er spricht von „kaltem Kapitalismus“.

Frankfurt, 23. September: Auf einer Kundgebung von IG BCE und IG Metall umzingeln Beschäftigte aus ganz Deutschland die Frankfurter Börse. Sie fordern intelligente Konzepte zur Krisenbewältigung und zur Zukunftsausrichtung.



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