Tag der Arbeit

IGBCE-Redner*innen treten am 1. Mai für starke Tarifverträge und die Verteidigung demokratischer Werte ein

Für mehr Lohn, Freizeit und Sicherheit sind im Landesbezirk Nord am 1. Mai Tausende Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter auf die Straße gegangen – laut DGB Nord mehr als in den vergangenen Jahren.

Erster Mai in Stade: Kolleginnen und Kollegen fordern Verbleib von Trinseo im Industriepark.

Erster Mai in Stade: Kolleginnen und Kollegen fordern Verbleib von Trinseo im Industriepark.

Foto: © Michaela Ludwig

Auf der Maikundgebung in Benefeld betonte Landesbezirksleiter Ralf Becker, das diesjährige Motto zum Ersten Mai „mehr Lohn, Freizeit und Sicherheit“ sei nur mit starken Tarifverträgen zu erreichen. „Die Menschen spüren immer noch, wie tief die Löcher sind, die die Inflation in ihre Geldbörsen gebrannt hat“, sagte der Gewerkschafter. „Was wir 2021 und 2022 an realen Löhnen verloren haben, ist längst noch nicht wieder ausgeglichen.“ Er kritisierte die Arbeitgeber, dass diese bereits im Vorweg alle Forderungen abblockten und mit den Werten der sozialen Marktwirtschaft spielten.

Jaennette Chiarlitti, Bezirksleiterin Südniedersachsen, forderte in ihrer Rede in Holzminden eine Reform des Strom- und Energiemarktes und einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien. Es brauche den gezielten und organisierten Ausbau von Netzen und Infrastruktur. Gerade im Energiebereich seien dafür massive Investitionen und finanzielle Anreize des Staates nötig.

„Ich habe selten eine so massive Hetze und Stimmungsmache gegen den Sozialstaat erlebt wie in den letzten Wochen. Vor allem beim Bürgergeld“, führte Michael Linnartz, Bezirksleiter Hannover, in Peine aus. Ziel sei, Beschäftigte und Arbeitslose gegeneinander auszuspielen. Diese Diskussion sei „pures Gift für den gesellschaftlichen Zusammenhalt!“, kritisierte Linnartz und forderte, statt den Sozialstaat zu diskreditieren, eine „vernünftige und zeitgemäße Reform der Schuldenbremse.“

Marion Hackenthal, Bezirksleiterin Ibbenbüren, appellierte an die anwesenden Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in Osnabrück, bei der Europa-Wahl ihre Stimme für ein demokratisches und solidarisches Europa abzugeben. „Der Einfluss der extremen Rechten wächst – in Deutschland und Europa“, warnte sie. „Das Gift des Hasses und der Spaltung, welches die Rechten in immer größeren Dosen verbreiten, wirkt und verändert unsere Gesellschaft.“ Dieser Bedrohung stelle sich die Gewerkschaftsbewegung entschlossen entgegen.