Zeitenwende gestalten

Gemeinsam durch die Krise

Erst die Corona-Pandemie, jetzt der Krieg und dessen Folgen – so allumfassende Krisen stellen einen enormen Stresstest für viele Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens dar. 

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Frank Löllgen eröffnet den Energiegipfel der IGBCE Nordrhein

Foto: © Leo Kölzer

Und die Folgeprobleme setzen längst nicht mehr nur die energieintensiven Industrien und Unternehmen im Beschäftigungsbereich der IGBCE unter Druck. Auch unter deren Beschäftigten und Mitgliedern wachsen die Sorgen zunehmend.

Mit der Kampagne „Zeitenwende gestalten“, präsentiert sich die IGBCE als konstruktiver und starker Partner in der Energiekrise und zeigt einmal mehr, dass ihren Mitgliedern auch in schwierigen Zeiten zur Seite steht. Neben neuen Serviceangeboten geht sie auch mit starken Argumenten in die Tarifrunden der Chemie- und Papierindustrie. Im Rahmen dieser Kampagne hat der Landesbezirk Nordrhein seine Betriebsräte zu einem sogenannten Energiegipfel eingeladen. „Damit wollen unsere Kolleginnen und Kollegen in diesen schwierigen Zeiten noch besser unterstützen und Einfluss auf die Politik nehmen“, sagte Landesbezirksleiter Frank Löllgen im Vorfeld der Veranstaltung.

Nach interessanten Vorträgen von Frank Löllgen und Karin Erhard, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IGBCE, stand eine gemeinsame Diskussionsrunde auf der Tagesordnung. Mit Blick auf die steigenden Energie- und Gaspreise ging es dabei inhaltlich um die aktuelle Situation in den Branchen der IGBCE. Zahlreiche Teilnehmenden berichteten in dem Zusammenhang von zum Teil besorgniserregenden betrieblichen Schwierigkeiten, die sich aufgrund der zahlreichen Krisen entwickelt haben. „Unser Problem ist allerdings nicht die Gasmangellage, sondern die gesamte Wertschöpfungskette“, sagte einer der Teilnehmenden. „Wir haben erhebliche Probleme im Absatzmarkt. Die Nachfrage ist extrem eingebrochen und auch die Energiekrise hat uns voll getroffen“, berichtete ein anderer. In Bezug auf die angespannte Situation in den Betrieben machte Frank Löllgen unmissverständlich klar: „Unser Kernziel ist der Erhalt von Arbeitsplätzen und industrieller Wertschöpfung unter veränderten Rahmenbedingungen.“

Mit Blick auf die aktuelle Lage in Deutschland sagte Karin Erhard, dass man sich aktuell in einem „sehr fragilen System befinde.“ Für Themen wie die Digitalisierung und der demografische Wandel bedürfe es nach wie vor Aufmerksamkeit. Mit der Vielzahl an Krisen entstehe jedoch das Gefühl, dass für andere Themen eigentlich kein Platz sei. Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine würden die aktuelle Krisenlage zusätzlich verschärfen. „Mit einer Vielzahl pragmatischer Lösungen ist uns auf Bundesebene gelungen, flächendeckend für Entlastungen zu Sorgen, die auch dank der IGBCE und dem zutun von Michael Vassiliadis vor finanzieller Überforderung schützen.“